3GSM: Nokia kombiniert zum Telefonieren WLAN und GSM

Das Nokia 6136 soll Telefonate nahtlos über WLANs und GSM-Netze vermitteln und sogar zwischen den Netzen wechseln können, ohne dass die Verbindung abbricht.

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Von
  • Rudolf Opitz

Auf dem 3GSM World Congress in Barcelona hat Nokia heute mit dem 6136 ein UMA-Handy (Unlicensed Mobile Access) vorgestellt, das Telefonate sowohl über WLAN-Hotspots als auch über GSM-Netze vermitteln kann. Netzbetreiber mit eigenen Hotspots können mit der UMA-Technik ihre Netze für Sprach- und Datendienste erweitern, Kunden können kostengünstig in Hotspots der Betreiber telefonieren, surfen und zwischen WLAN und GSM-Netz wechseln, ohne dass die Verbindung abbricht (Handover).

Das 6136 funkt als Quadband-Handy außerdem in nahezu allen GSM-Netzen der Welt. Außer WLAN stehen die GSM-Datendienste GPRS und EDGE, jeweils mit der Multislotklasse 10, sowie HSCSD bereit. Für verbesserte Datendurchsätze soll ein DARP-Empfänger (Downlink Advanced Receiver Performance) sorgen. Über eine separate Taste lässt sich der GPRS-basierte Walkie-Talkie-Dienst Push to Talk over Cellular (PoC) nutzen.

Das Klappmodell zeigt Menüs, Nachrichten und Fotos auf dem Hauptdisplay (128 × 160 Pixel, 18 Bit Farbtiefe). Ein zweites Farbdisplay auf dem Deckel (96 × 65 Pixel, 16 Bit Farbe) meldet unter anderem eingehende Anrufer – so im Telefonbuch abgespeichert, auch mit Foto. Zum Knipsen gibt es eine 1,3-Megapixel-Kamera, die Bilder lassen sich per MMS oder E-Mail verschicken oder auf einer wechselbaren microSD-Card speichern. Mit einem MP3-fähigen-Audioplayer und einem UKW-Radio mit Nokias Visual-Radio-Erweiterung unterhält das 6136 unterwegs. Kontakt zum PC nimmt es über ein USB-Kabel oder drahtlos per IrDA auf; Bluetooth fehlt. Im GSM-Netz soll eine Akkuladung für bis zu 280 Stunden Bereitschaft ausreichen, im UMA-Modus sind es laut Datenblatt nur noch 82 Stunden. Die Sprechzeit beträgt maximal 5 Stunden (GSM) und 5,5 Stunden (UMA).

Weiterhin stellte Nokia das Klapphandy 6131 und das preiswertere 6070 vor. Das 6131, wie das 6136 ein Quadband-Gerät, lockt mit einem Hautpdisplay mit QVGA-Auflösung (240 × 320 Pixel) und 24 Bit Farbtiefe. Dazu kommt ein großes Zweitdisplay mit 128 × 160 Pixel und 18 Bit Farbtiefe. Schnappschüsse macht das 6131 mit einer 1,3-Megapixel-Kamera; es verschickt MMS-Nachrichten und E-Mails, wobei die Datendienste GPRS, EDGE und HSCSD zur Wahl stehen. Bilder und MP3s speichert das Handy auf einer microSD-Card und empfängt UKW-Sendungen. Außer den Schnittstellen USB und IrDA nutzt das 6131 auch Bluetooth-Funk. Die Bereitschaftszeit beträgt laut Hersteller mit vollem Akku maximal 240 Stunden, die Sprechzeit maximal 3,4 Stunden.

Das Triband-Handy 6070 im Riegelformat besitzt ein kleineres Farbdisplay (128 × 160 Pixel, 16 Bit Farbe) und eine VGA-Kamera für Bilder zum MMS-Versand. Der Speicher soll nur für einige MP3-Klingeltöne reichen, ein UKW-Radio ist vorhanden. Wie die anderen Handys lässt sich auch mit dem 6070 der Push-to-Talk-Dienst nutzen. Außer USB gibt es für Kontakte zu PCs und anderen Handys nur IrDA. Die Bereitschaftszeit soll bis zu 288 Stunden, die Sprechzeit maximal 3 Stunden betragen. Alle Handys wird es laut Nokia im zweiten Quartal 2006 zu kaufen geben, das UMA-Handy 6136 wohl zunächst nur bei Orange. Der Netzbetreiber ist unter anderem im Frankreich und der Schweiz, nicht aber in Deutschland und Österreich tätig. Das Multimedia-Handy 6131 soll ohne Vertrag etwa 320 Euro, das 6070 knapp 160 Euro kosten, für das 6136 nannte der Hersteller keinen Preis.

Zum 3GSM World Congress 2006 siehe auch: