5G im iPhone: Was es kostet, wer es nutzen kann, was es bringt

Die wichtigste Neuerung des iPhone 12 und 12 Pro ist für viele Nutzer auch die verwirrendste. Ein Überblick der wichtigsten Fragen und Antworten.

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5G

Mit 5G soll auch beim iPhone alles besser werden. Stimmt das?

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert)

Update
Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Kompatibilität mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G ist für viele Nutzer die zentrale Neuerung bei iPhone 12 und 12 Pro – doch sie bringt viele Fragen mit sich. Wir beantworten die Wichtigsten.

Was bringt 5G überhaupt?

5G hat, zumindest auf dem Papier, echte Vorzüge im Vergleich zum Vorgänger LTE. So sind Geschwindigkeiten im Up- und Download signifikant höher. c't konnte mit 5G-Mittelklasse-Smartphones in verschiedenen 5G-Zellen in Berlin zu unterschiedlichen Zeiten mit bis zu 783 MBit/s Daten herunterladen.

Beim Upload ging's sogar hoch auf bis zu 126 MBit/s. Solche Geschwindigkeiten kennt man nicht einmal bei vielen Kabel- oder VDSL-Anschlüssen zuhause und LTE liegt signifikant darunter.

Aber hilft mir 5G im Alltag?

Während der üblichen Nützung – etwa Surfen, dem Genuss von Musik- und Videostreams oder beim Spielen mit Games, bei denen es nicht auf geringere Latenzen ankommt – ist von 5G nicht viel im Vergleich zum Vorgänger LTE zu merken.

Dennoch hilft es dem Nutzer, wenn er etwa schnell vor einem Flug noch einen Netflix-Streifen in unter 10 Sekunden aufs Handy laden kann. Apple verspricht außerdem, sowohl das Betriebssystem als auch APIs für 5G zu optimieren, sodass Up- und Downloads etwa häufiger parallel laufen und sich das gesamte Gerät so performanter anfühlt.

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Geht 5G auf den Akku?

Im Prinzip schon, denn die höheren Download-Raten in Verbindung mit noch relativ neuartigen Funkchips fordern viel vom Akku. Apple verspricht allerdings, dies durch eine intelligente Steuerung zu umgehen.

Der "Smart Data Mode" soll dynamisch zwischen dem alten LTE-Netz und 5G wechseln können, sodass das leistungshungrige 5G immer nur dann aktiv wird, wenn auch wirklich Spitzengeschwindigkeiten benötigt werden. Ob das so klappt, wie sich Apple das vorstellt, werden erst Tests zeigen.

iPhone 12 Pro (17 Bilder)

Der Rahmen des iPhone 12 Pro besteht aus rostfreiem Edelstahl und kommt in vier Farben.

Wo gibt es 5G und wer kriegt es?

Aktuell machen bei 5G nur Vertragskunden der drei großen Provider Vodafone, Deutsche Telekom und O2 mit. Allerdings gibt es die Technik beileibe noch nicht flächendeckend – O2 startete im Oktober beispielsweise nur in fünf Städten.

Der Telekom-Netzausbau lässt sich hier im Internet überprüfen, der von Vodafone hier. Im kommenden Jahr soll auch 1&1 Drillisch mit dabei sein; wobei dort gerade Verhandlungen zu einem National Roaming laufen, um den Netzaufbau zu beschleunigen.

Was kostet 5G?

Eines vorweg: Im Discounter-Segment ist 5G aktuell noch gar nicht angekommen, hier dürfte es noch eine Weile dauern, da die neueste Technik oft nur Vollzahlern vorbehalten ist. Das war allerdings auch schon bei LTE so, wo es sich dann auch nach einiger Zeit zurechtruckelte. Die 5G-Netze wollen schließlich ausgelastet sein.

Für 5G braucht man daher bislang ein Kundenverhältnis zu Vodafone, Telekom oder O2. Bei der Telekom geht es ab MagentaMobil S (40 Euro) los, mit Speeds bis 1 GBit/s und 6 GByte Datenvolumen. Vodafone liefert bis zu 500 MBit/s mit 4 GByte Datenvolumen ab 30 Euro (Red XS). Bei O2 ist man mit Free L ab 40 Euro dabei, darf aber nur mit maximal 225 MBit/s surfen, dafür sind 60 GByte drin. Lohnen können sich auch die langsam wieder auftauchenden echten Flatrates, denn mit 5G saugt man sein Volumen sehr flott leer. Da zahlt man dann aber 80 Euro und mehr im Monat.

Alternativ gibt es auch erste 5G-Prepaid-Angebote von den großen Mobilfunkern selbst. Dabei wird dem Kunden allerdings oft eine Zusatzgebühr aufgedrückt. So offerieren sowohl Vodafone (Callya) als auch Telekom ihren Prepaid-Kunden für 3 Euro zusätzlich auch 5G-Zugang. Bei dem Telekom-Tarif Magenta Mobil Prepaid Max ist 5G enthalten.

[Update 16.10.20 11:11 Uhr:] Prepaid-Angaben ergänzt.

Welche 5G-Netze unterstützen iPhone 12 und 12 Pro?

5G ist auf den ersten Blick relativ verwirrend, was die Verwendung unterschiedlicher Frequenzbereiche anbetrifft. Die Mobilfunker setzen auf unterschiedliche Bänder, so ist etwa die Deutsche Telekom Fan von n1 bei 2100 MHz und Vodafone nutzt häufig n28 bei 700 MHz – letzteres ist hilfreich, weil niedrigere Frequenzen weiter reichen als höhere. Wie es aktuell aussieht, unterstützen iPhone 12 und iPhone 12 Pro die in Deutschland notwendigen Bänder.

Ausnahme ist mmWave, die superschnelle 5G-Variante auf Millimeterwelle. Hier fehlt außerhalb der USA die Unterstützung komplett, obwohl damit auf Kurzstrecken beeindruckende bis zu 4 Gigabit pro Sekunde drin sind. Die US-Modelle besitzen "Antennenfenster" an der Kante, um die hochfrequenten Signale empfangen zu können. Die unterstützen mmWave-Bänder sind n260 (39 GHz) und n261 (28 GHz). In Deutschland wird mit mmWave bislang aber ohnehin nur experimentiert, von der öffentlichen Freigabe ist die Technik noch recht weit entfernt. Entsprechend kann man dies zunächst ignorieren.

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(bsc)