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AMD liefert 12-Kern-Opterons bereits an Server-Hersteller aus

Die "Magny-Cours"-Opterons für Mainboards mit LGA1944-Fassungen werden offenbar demnächst erscheinen.

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Während einige Server-Hersteller bereits neue Geräte mit Intels Nehalem-EX-Xeons angekündigt haben, betont AMD, der konkurrierende 12-Kern-Opteron mit dem Codenamen Magny-Cours liege voll im Zeitplan. Einem Blog-Eintrag des AMD-Managers John Fruehe zufolge liefert AMD diese Prozessoren bereits seit Januar an Server-Hersteller aus, die offenbar damit bestückte Maschinen in Kürze vorstellen wollen – möglicherweise auf der CeBIT.

In Internet-Preissuchmaschinen sind drei Magny-Cours-Versionen aufgetaucht, nämlich Opteron 6168 (1,9 GHz), 6172 (2,1 GHz) und 6174 (2,2 GHz). Alle weisen je 12 Kerne auf sowie eine "TDP" von 115 Watt – möglicherweise ist aber die AMD-spezifische Average CPU Power (ACP) gemeint. In britischen Web-Shops sind die Prozessoren zu Preisen ab umgerechnet etwa 665 Euro zu haben.

Ebenfalls zu finden sind Octo-Core-Prozessoren der Baureihe Opteron 6100; dabei soll es sich laut Preisvergleichern um Opteron 6128 (1,5 GHz), 6134 (1,7 GHz) und 6136 (2,4 GHz) handeln – ob die Taktfrequenz-Angaben stimmen, ist noch offen.

Klar ist aber, dass die neuen Opterons in Gehäusen für die sogenannte G34-Prozessorfassung sitzen, also nicht mehr auf bisherigen Serverboards mit der LGA1207-Fassung laufen. Die G34-Fassung heißt wegen der Anzahl ihrer Kontaktflächen auch LGA1944; damit bestückte Mainboards dürften auf der CeBIT beispielsweise bei Supermicro (Halle 17) zu sehen sein – die Mitac-Tochter Tyan ist nicht mit einem Stand auf der CeBIT vertreten.

Die G34-Fassung ermöglicht die Anbindung von vier DDR3-SDRAM-Kanälen und vier HyperTransport-3-Links pro Prozessor; im Prinzip besteht jeder 12-Kern-Opteron aus zwei eng gekoppelten Hexa-Core-Dice, die dem aktuellen Istanbul (Opteron 2300/8300) ähneln.

Opteron-6100-Server werden von mehreren Firmen erwartet, allerdings nicht von Fujitsu Technology Solutions: Der weltweit zurzeit fünftgrößte Server-Hersteller will zunächst keine neuen Server mit AMD-Prozessoren herausbringen, weil sich seine bisherigen Systeme zuletzt nicht gut verkauften.

Seit Einführung der Nehalem-Xeons Ende 2008 hat AMD erhebliche Marktanteile bei den Serverprozessoren verloren. In den nächsten Wochen werden die ersten Nehalem-EX-Systeme erwartet; diese Xeons für Maschinen mit vier oder mehr CPU-Fassungen haben bis zu 8 Kerne und 16 Threads.

Mit den LGA1944-Opterons der Baureihe 6000 startet AMD die "Sweet-Spot"-Strategie für den Servermarkt. Diese Maranello-Plattform ist für High-End-Maschinen mit zwei oder vier Prozessoren gedacht. Später sollen dann "Lisbon"-Opterons der Serie 4000 mit je zwei Speicherkanälen für Systeme mit einem oder zwei Prozessoren folgen; die HT-3-tauglichen Chipsätze sind bereits auf dem Markt. Gegen Ende dieses Jahres sollen dann die Bulldozer-Kerne Einzug halten (Interlagos/Valencia). (ciw)