Nehalem-EX-Server auf der CeBIT 2010
Die Firma Pyramid will eine erste Maschine mit vier der kommenden 8-Kern-Prozessoren von Intel und bis zu 64 Speichermodulen zeigen.
(Bild: Intel)
Als Boxboro-EX steht Intels kommende Plattform für Server mit vier Fassungen für Prozessoren des Typs Nehalem-EX schon lange auf der Intel-Roadmap. Zur CeBIT sollen nun anscheinend die ersten Geräte und wohl auch die Prozessoren erscheinen. Letztere enthalten bis zu acht physische Kerne, unterstützen Hyper-Threading und besitzen einen L3-Cache mit 24 MByte Kapazität. Dank des direkt eingebauten QPI lassen sich vier (und mehr) Prozessoren direkt untereinander und mit dem Chipsatz koppeln.
Als einer der ersten Hersteller will Pyramid einen Nehalem-EX- beziehungsweise Boxboro-EX-Server liefern können, nämlich den EnterpriseRack275 I-448 "Soccer Edition" – den Namenszusatz hat Pyramid anlässlich der bevorstehenden Fußball-WM und wegen der 11 Steckplätze für PCI/PCIe-Erweiterungskarten gewählt. Vermutlich setzt Pyramid auf einen Supermicro-Barebone – einen solchen hatte Supermicro bereits 2009 angekündigt (PDF-Datei), und zwar ebenfalls mit vier Rack-Höheneinheiten (4 HE). Das Pyramid-Gerät soll außer den vier Prozessoren und elf Steckkarten auch noch 64 Speichermodule fassen.
(Bild: Intel)
Anders als die unter dem Namen Xeon 5500 verkauften Nehalem-EP-Prozessoren binden Nehalem-EX-Prozessoren den Hauptspeicher nicht direkt an, sondern über sogenannte Scalable Memory Buffers (SMBs). Jeder Nehalem-EX enthält zwei eingebaute Speicher-Controller (Integrated Memory Controllers, IMCs), die über das Scalable Memory Interface (SMI) je zwei SMB anbinden. Jeder davon steuert wiederum zwei Kanäle mit jeweils bis zu vier DDR3-Speichermodulen an, jeder Prozessor bindet also bis zu 16 DIMMs an, die jeweils 16 GByte Kapazität haben können – bei einem Quad-Socket-Server mit 64 Speichermodulen ist also 1 TByte RAM möglich.
Zu den Taktfrequenzen der Nehalem-EX-Xeons, die wahrscheinlich als Prozessorbaureihe Xeon 7500 erscheinen werden, hat Intel noch nichts verraten. Im Web finden sich aber Hinweise auf einen Xeon E7540 mit 2,0 GHz, einen Xeon L7555 mit 1,86 GHz und einen Xeon X7560 mit 2,26 GHz. Die Leistungsaufnahme der verschiedenen CPU-Versionen ist auch noch unbekannt, Intel nannte aber TDP-Klassen von 130, 105 und 95 Watt.
Neu sind möglicherweise auch CPU-Versionen namens Xeon E6540 und Xeon X6550, die nicht ins bisherige Namensschema passen. Dabei könnte es sich um Quad- statt Octo-Core-Versionen handeln oder auch um Versionen für Zwei-Sockel-Server mit besonders viel RAM oder um die "System-on-Chip"-Xeons Jasper Forrest mit eingebautem PCIe-Controller. (ciw)
