ATI beschleunigt Notebook-Grafik

ATI zeigt den Notebook-Grafikchip Mobility Radeon 9700, der mit bis zu 450 MHz läuft, maximal 256 MByte Speicher verwaltet und DirectX 9 unterstützt.

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Der Grafikchip-Hersteller ATI bringt den DirectX-9-fähigen Notebook-Grafikchip Mobility Radeon 9700 (M11) auf den Markt, der im Vergleich zum Vorgänger Radeon 9600 vor allem mit höherem Takt läuft, aber auch Funktionen wie verbesserte Energiesparmöglichkeiten und die in Europa derzeit nicht so wichtige HDTV-Unterstützung bietet. Während der 9600er mit maximal 350 MHz zum Einsatz kam, soll der 9700er 450 MHz erreichen, was Benchmarks und 3D-Anwendungen um bis zu 25 Prozent beschleunigen könnte.

Den höheren Takt erreicht ATI wie auch bei einigen Desktop-Chips durch Einsatz von Low-K-Dielektrika, während die Fertigung weiterhin mit einer Strukturbreite von 130 nm bei TSMC stattfindet. Der höhere Takt bei vermutlich kaum gesenkter -- wenn nicht sogar höherer -- Kernspannung wird aber wohl dazu führen, dass auch die Leistungsaufnahme des Radeon 9700 deutlich über der des 9600 liegt. Er erfordert also eine aufwendigere Kühlung als der alte Chip und passt damit vermutlich nicht in jedes vorhandene Notebook-Design.

Der Mobility Radeon 9700 steuert 32, 64, 128 oder 256 MByte Bildspeicher mit einer Breite von 128 Bit an; bei der 32-MByte-Bestückung kann der Notebook-Hersteller wahlweise nur den halben Speicherbus bestücken, was allerdings Geschwindigkeit kostet.

Die Stromspartechnik Powerplay 4.0 arbeitet ählich raffiniert wie bei modernen Mobilprozessoren. Wenn der Grafikchip nichts zu tun hat, drosselt er seinen Takt in drei Stufen und reduziert die Kernspannung. Zudem schaltet er nicht benutzte Teile des Kerns ab. Ein integrierter Schutz bremst den Chip bei drohender Überhitzung ab, ein Temperaturfühler erlaubt beispielsweise, Lüfter nur bei Bedarf einzuschalten.

Der ATI Mobility Radeon 9700 wird vermutlich weniger in dünnen und leichten Notebooks zum Einsatz kommen, sondern nur in den großen und schweren Geräten mit ausreichend Platz für die notwendige Kühlung. Gericom und Medion haben bereits Notebooks mit dem neuen 3D-Renner angekündigt. So bietet der Media Markt den Microstar Tahoe FID 2140 von Medion für 1399 Euro an, der außer mit dem ATI Mobility Radeon 9700 mit DVD-Brenner, WLAN nach 802.11g und der Desktop-Version des Pentium 4 ausgestattet ist. (jow)