Amazon kündigt Milliardeninvestitionen in Mexiko an

Die Amazon-Tochter AWS plant ein Zentrum für Cloud-Technologien im Zentrum Mexikos. Investitionen in dem nordamerikanischen Land liegen im Trend.

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Amazons aws-Logo

(Bild: Amazon.com, Inc.)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Amazons Tochtergesellschaft Amazon Web Services (AWS) hat Ende Februar ankündigt, fünf Milliarden US-Dollar in einen Infrastruktur-Cluster in mexikanischen Queretaro zu investieren, um Kunden fortschrittliche und sichere Cloud-Technologien zu bieten. Die Investition in dem zentralmexikanischen Bundesstaat, drei Autostunden nordwestlich von Mexiko-Stadt, bewegt sich damit in der Größenordnung der Investition des US-Elektroautobauers Tesla in sein Werk im Norden Mexikos.

AWS plant, seine Infrastrukturregion in Mexiko bis Anfang 2025 aufzubauen, heißt es in einer Presseerklärung des Unternehmens. Die Investitionen sollen über einen Zeitraum von 15 Jahren getätigt werden. Die neue AWS-Region Mexiko werde "Entwicklern, Startups, Unternehmern und Unternehmen sowie Regierungs-, Bildungs- und gemeinnützigen Organisationen eine größere Auswahl für die Ausführung ihrer Anwendungen und die Betreuung von Endbenutzern über Rechenzentren in Mexiko bieten und sicherstellen, dass Kunden, die ihre Inhalte in Mexiko speichern möchten, dies auch tun können", so AWS.

Die Ankündigung fällt mit dem weltweiten Trend zusammen, dass Unternehmen ihre Aktivitäten näher an ihre Zielmärkte verlagern, was auch als Nearshoring bezeichnet wird. Mexiko bildet zusammen mit den USA und Kanada eine nordamerikanische Freiuhandelszone, was das Land besonders attraktiv für Investitionen mit Blick auf den US-amerikanischen Markt macht. Raquel Buenrostro, Mexikos Wirtschaftsministerin, begrüßte die Investition. "Sie ist ein Zeichen des Vertrauens und zeigt, dass die richtigen Bedingungen vorhanden sind, um den Nearshoring-Trend in vielen Bereichen unserer Wirtschaft zu unterstützen", wird sie der AWS-Erklärung zitiert. "Wir begrüßen das Engagement von AWS für die Ausbildung von Studenten, KKMU und digitalen Unternehmern in Mexiko in großem Maßstab", so die Ministerin weiter.

Im April 2022 hat bereits der US-Tech-Konzern Microsoft den Bau eines regionalen Rechenzentrums von Weltklasse in Queretaro angekündigt. Von dort aus sollen alle Microsoft-Dienstleistungen für Unternehmen in aller Welt erbracht werden. Auch der US-Chiphersteller Intel plant, seine Präsenz in Lateinamerika zu verstärken. Das Unternehmen will seine Halbleiterproduktion in Nord- und Südamerika ausbauen, wobei Mexiko eine wichtige Rolle spielt.

Im März letzten Jahres hat zudem Tesla eine Megafabrik im Norden im März angekündigt, ohne jedoch einen Zeitplan für den Bau oder Details zu nennen. Die Rede ist von einer Investitionssumme in Höhe von knapp fünf Milliarden US-Dollar. Doch das Unternehmen hat noch immer nicht mit dem Bau begonnen. Zuletzt hatte es sogar Gerüchte gegeben, Tesla würde gar kein Werk in Mexiko errichten.

(akn)