American Airlines startet Breitband-Internetdienst Gogo

Anders als beim früheren Connexion-System oder beim Breitbanddienst GlobalConnexSM von Panasonic wird der Datentransfer dabei nicht über Satelliten, sondern über direkte Luft-Boden-Verbindungen abgewickelt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die US-Fluggesellschaft American Airlines bietet ihren Kunden seit dem heutigen Mittwoch Breitband-Internet auf Transkontinental-Flügen an. In Maschinen vom Typ Boeing 767-200, die zwischen New York und San Francisco, New York und Los Angeles sowie zwischen New York und Miami verkehren, können Passagiere für maximal 12,95 US-Dollar (derzeit umgerechnet 8,78 Euro) während des Fluges mit eigenen Endgeräten im Web surfen. Voraussetzung für die Nutzung des auf den Namen "Gogo" getauften Dienstes ist ein Laptop, PDA oder Smartphone mit WLAN-Funktion (802.11 a/b/g). Unternehmensangaben zufolge ist American Airlines damit die erste US-Fluggesellschaft, die ihren Gästen einen breitbandigen In-Flight-Internetzugang ermöglicht.

Für die dahinter stehende Technik ist das Unternehmen Aircell verantwortlich, das sich bei einer Versteigerung der Federal Communications Commission (FCC) vor zwei Jahren Frequenzen für breitbandige Internetzugänge in Flugzeugen gesichert hatte. Anders als beim früheren Connexion-System oder auch beim Breitbanddienst GlobalConnexSM von Panasonic wird der Datentransfer beim Aircell-System nicht über Satelliten, sondern über direkte Luft-Boden-Verbindungen abgewickelt; von den WLAN-Routern in den Kabinen werden die Daten über Außenantennen als 3-Mbit/s-Datenströme Richtung Erde gefunkt. Für die ersten Langstrecken hat Aircell bereits knapp einhundert Basisstationen am Boden errichtet, später soll ein Netz von rund 500 Sende- und Empfangsanlagen die USA überziehen.

Nutzer des Gogo-Dienstes, den im kommenden Jahr auch Delta Airlines und Virgin America einführen wollen, können mit durchschnittlichen Download-Geschwindigkeiten von 500 bis 600 kBit/s rechnen, im Upstream sollen es 250 bis 300 kBit/s sein. VoIP-Dienste wie Skype werden bei Gogo blockiert. Aircell hat zudem Lastmanagement-Funktionen integriert, um zu verhindern, dass Power-Sauger die zur Verfügung stehende Bandbreite über Gebühr in Anspruch nehmen. Für die deutsche Lufthansa, die seit dem Scheitern von Connexion by Boeing auf der Suche nach einem neuen Partner für Breitband-Internetangebote ist, dürfte das Aircell-Konzept allerdings kaum von Interesse sein: Aus den insgesamt 69 Langstrecken-Maschinen, die einst schnelles Internet boten, wurde die Connexion-Hardware – darunter eine von Rockwell Collins konstruierte Satelliten-Empfangsanlage – nie ausgebaut. (pmz)