Analyst: Apple hat Apple TV nicht vergessen

Eine neue Version der Multimediabox soll angeblich noch in diesem Jahr erscheinen – und diesmal offenbar zu einem aggressiveren Preispunkt.

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(Bild: Shutterstock.com/Lebedev Yury)

Lesezeit: 3 Min.

Vor ziemlich genau einem Jahr hat Apple seiner Multimediabox Apple TV ein Update verpasst: Die zweite Generation der Variante 4K kommt mit dem schnelleren A12-Bionic-Chip aus dem iPhone XS, beherrscht HDR-Wiedergabe mit High Frame Rate, hat Wi-Fi 6 und liefert eine deutlich verbesserte Fernbedienung mit. Angeblich will Apple nun schon in diesem Jahr erneut nachlegen: Wie der gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo berichten, werde in der zweiten Hälfte von 2022 eine komplett neue Apple-TV-Generation erscheinen.

Zum Wochenende schrieb er auf Twitter, Apple wolle mit dem überarbeiteten Gerät "die Lücke zu seinen Konkurrenten schließen". Tatsächlich packen es bislang Amazon, Google, Roku und Co., mit billigerer Hardware und insbesondere günstigen TV-Sticks, dem iPhone-Konzern die Butter vom Brot zu nehmen. So zahlt man für ein Apple TV 4k aktuell mindestens 200 Euro für die 32-GByte-Version. Mit doppeltem Speicher werden gar 220 Euro fälligt. (Straßenpreise etwas geringer.)

Apple wird laut Kuo deshalb in der zweiten Jahreshälfte 2022 die "Kostenstruktur mit einer neuen Version des Apple TV verbessern". Apple plane so eine "aggressive Strategie der Integration von Hardware, Inhalt und Diensten", was dem Konzern im Rahmen der Rezession helfen könne. Nähere Angaben zur Art der Hardware machte der Analyst vom Geldhaus TF International Securities aus Taiwan allerdings nicht.

Apple könnte ganz unterschiedlich verfahren. Die einfachste Lösung für das Problem wäre wohl, beim aktuellen Design zu bleiben, das Innenleben nur leicht zu verbessern und dafür den Preis zu reduzieren – die Marge dürfte aufgrund der derzeit letztlich veralteten Hardware, die auf einem SoC von 2018 basiert, eher hoch sein. Damit dürfte der Konzern allerdings nur wenig Wechsler anziehen, die etwa noch beim alten Apple TV 4K von 2017 oder gar beim Apple TV HD verblieben sind. (Letzteres verkauft Apple erstaunlicherweise zum Mondpreis von 160 Euro weiter, obwohl es mittlerweile sechs Jahre auf dem Markt ist.)

Alternativ könnte der Konzern angeblich begrabene Pläne für einen Apple-TV-Stick wiederbeleben und hier mit günstiger und einfach zu verwendender Hardware glänzen, wie es die Konkurrenten seit Jahren vormachen. Ein Preis von (deutlich) unter 100 Euro wäre hier ein mögliches Ziel. Dass der Konzern so etwas kann, sieht man am HomePod mini, den es im Handel bereits für gut 90 Euro gibt. Wirklich Geld verdienen kann Apple dann mit seinen Diensten, denn hier ist die Marge – zumindest wenn man die Milliardeninvestitionen in Video-Content nicht einberechnet – ebenfalls gigantisch.

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(bsc)