Apple-Chipproduzent TSMC weitet Corona-Maßnahmen aus

Der in Taiwan ansässige Fertiger ist der wohl mit Abstand wichtigste des iPhone-Konzerns. Im Umfeld soll es zu COVID-19-Fällen gekommen sein – in einer Klinik.

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Menschen mit Maske in Taipei.

(Bild: Photo by Lisanto 李奕良 on Unsplash)

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TSMC macht die Schotten dicht: Nachdem es in einem Krankenhaus in der Nähe einer Fabrikationsstätte der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, Limited zu einem COVID-19-Ausbruch gekommen ist, versucht der Chipfertiger, seine Produktion zu schützen. Bei TSMC laufen Apples wohl wichtigste Komponenten vom Band: Die ARM-SoCs der A-Baureihe, die in iPhone, iPad und iPod touch stecken, sowie der in immer mehr Macs verbaute M1-Prozessor samt integrierter GPU. Läuft es bei TSMC nicht, hat das schwerwiegende Auswirkungen auf Apples Hardware-Produktion.

Der Chipfertiger, der auch für viele andere Hersteller Prozessoren fertigt – wobei Apples Auftrag der größte und lukrativste sein soll –, teilte seinen Mitarbeitern mit, Personen, die das Ministry of Taoyuan Hospital für Behandlungen oder Konsultationen betreten hätten, dürften nicht in die Fabrik in Taoyuan. Alle Kontakte, die mit dem Krankenhaus in Verbindung stehen, müssten sich in Quarantäne begeben – für 14 Tage.

Betroffen ist der Zeitraum vom 6. bis 19 Januar, in dem es erstmals zu Infektionen gekommen sein soll. Laut dem Central Epidemic Command Center in Taipei sind wohl 5000 Personen in Isolation oder müssen sich in diese begeben. Die Personen würden "untersucht und gesundheitlich unabhängig betreut". Alle TSMC-Mitarbeiter in dem Werk benötigen neue Gesundheitszeugnisse, die Körpertemperatur wird täglich gemessen und die Mitarbeiter würden auf die Gefahren der Erkrankung und ihrer Verbreitung hingewiesen. Unnötige Face-to-Face-Kontakte seien zu vermeiden, Gäste und Besucher sollten TSMC möglichst nicht betreten. Auch seien unnötige Besuche medizinischer Einrichtungen zu vermeiden. TSMC fordert zudem einen höheren Einsatz von Online-Werkzeugen für Meetings.

TSMC betreibt in Taiwan im Süden und in der Mitte des Landes seine Fabs – fiele eine aus, könnten die anderen gegebenenfalls übernehmen. Dennoch würde dies den Output einschränken, was im boomenden Geschäft, das Apple gerade etwa mit dem iPhone 12 macht, für Lieferverzögerungen sorgen könnte. Herstellungen gibt es außerdem in China; vertikal integrierte Lieferanten sitzen in Singapur und den USA. (bsc)