Apple-Läden: Corona stört das Einkaufserlebnis

In den deutschen Stores des iPhone-Konzerns herrschen noch immer strenge COVID-19-Regeln. Bummeln ohne konkretes Kaufziel ist verpönt.

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Apple-Läden: Corona stört das Einkaufserlebnis

Der Berliner Apple Store – hier mal ganz leer.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Während in vielen Läden in den deutschen Innenstädten bis auf Maskenpflicht und Abstandsgebot fast schon Normalität herrscht, verfolgt Apple noch immer strenge Corona-Regeln. Beispiel Apple Store Kurfürstendamm in Berlin: Bei einem Besuch in der vergangenen Woche wurden die zahlreichen Schutzmaßnahmen offenbar, die der iPhone-Konzern eingerichtet hat.

So ist etwa das früher von Apple gern gesehene Bummeln durch den Laden aktuell verpönt. Zunächst muss man jedoch die richtige Schlange finden, um überhaupt in den Store zu gelangen. Schon außen auf dem Bürgersteig sind Barrieren sowie Apple-Mitarbeiter aufgebaut. Diese leiten die Kunden, die bestenfalls einen Termin haben, zur Abholung von online bestellten Produkten oder für den Service an Apples Supporttheke, die Genius Bar. Eine Schlange gibt es aber auch für "normale" Einkäufe. Allerdings muss man auch hier genau wissen, was man möchte. Der Versuch eines Mac & i-Redakteurs, einfach in den Laden zu gelangen, um zu schauen, was es bei Zubehörprodukten aktuell an Neuigkeiten gibt, wurde verhindert – der Apple-Store-Mitarbeiter verlangte zu wissen, was man denn konkret kaufen wolle, bevor Einlass gewährt wird.

Ist die Besuchsgenehmigung erteilt, muss der Kunde ein weiteres Ritual über sich ergehen lassen: Die Temperaturmessung mit einem kontaktlosen Thermometer, um sicherzustellen, dass der Besucher kein Fieber hat. Für diesen Vorgang hat Apple extra mehrere Sicherheitsleute vor dem Laden abgestellt, die – neben Security-Leistungen – nur für diesen Schritt verantwortlich sind. Unumstritten ist dieses Vorgehen übrigens nicht: So will der oberste Datenschützer von Hessen gegen die – in anderen Ländern wie China eher normale – Maßnahme vorgehen.

All diese Maßnahmen zeigen: Apple verfolgt in Sachen COVID-19 seine ganz eigene Strategie – die auch dazu führen kann, dass die Kette komplett dichtgemacht wird. Ob ein Laden geschlossen wird oder nicht, hat laut Berichten unter anderem mit der aktuellen Gesamtfallzahl, dem Verhältnis von positiven zu negativen COVID-19-Tests, der Auslastung von Krankenhäusern samt Notfallbetten und Beatmungsgeräten sowie sogar die Anzahl asymptomatisch getesteter Personen zu tun.

"Wollen Sie wissen, wo COVID-19 als nächstes zuschlägt? Schauen Sie auf die Schließungen der Apple Stores", beschreibt das Wall Street Journal Apples Vorgehen. In Deutschland wurden Stores bislang allerdings noch nicht wieder geschlossen – wie etwa in den USA oder Australien. Dafür müssen sich Kunden auf besagte Beeinträchtigung ihres Einkaufserlebnisses vorbereiten. Es gilt: Schnell rein und wieder raus in den Apple Stores. (bsc)