Apple-Quartalszahlen: Gut durch die Krise

Das jüngste Quartal zeigt einen iPhone-Hersteller, der ohne Blessuren durch die COVID-19-Zeit kommt. Es gibt Rekorde, aber auch eine schlechte Nachricht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 139 Kommentare lesen
Apple-Quartalszahlen: Geprägt von der Krise

(Bild: Neirfy/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat am Donnerstagabend seine Zahlen für das dritte Quartal seines Finanzjahres 2020 veröffentlicht. Die Coronavirus-Pandemie hat eine erstaunlich kleine Rolle gespielt: Der Umsatz des iPhone-Konzerns ist in den drei Monaten bis Ende Juni um elf Prozent auf 59,7 Milliarden US-Dollar geklettert – ein Bestwert für das Juni-Quartal. Alle Produktsegmente haben laut Konzernchef Tim Cook zugelegt. Der Gewinn ist um zwölf Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar gestiegen. Die Zahlen übertreffen die Erwartungen der Analysten teils stark.

Unter anderem ist das iPhone-Geschäft signifikant besser gelaufen als von vielen Beobachtern erwartet. Apple hat den Umsatz mit seinem wichtigsten Produkt um immerhin fast 1,7 Prozent auf 26,4 Milliarden Dollar gesteigert. Analysten hatten mit einem iPhone-Umsatz bei nur 21 Milliarden Dollar geplant. Hilfreich war für den Konzern, dass er im April das kostengünstigere iPhone SE 2020 eingeführt hatte – eine Mischung aus neuer interner Hardware im alten Design des iPhone 8. Der Preis hat offenbar dafür gesorgt, dass viele Kunden auf das neue Modell gewechselt haben – also erfüllt das iPhone SE 2020 seinen Job.

Macs und iPads profitierten von der Arbeit der Menschen im Homeoffice, für das viele neue Hardware anschafften. Bei den Rechnern ist der Umsatz um 22 Prozent auf einen Rekordwert von rund sieben Milliarden Dollar nach oben gegangen. Das iPad-Geschäft hat um 1,5 Milliarden auf 6,5 Milliarden Dollar zugelegt. Probleme gab es allerdings mit der Lieferkette – Geräte kamen teilweise verzögert zur Kundschaft.

Das Geschäft mit Wearables, Home-Produkten und Zubehör ist um 16,8 Prozent auf 6,5 Milliarden gewachsen, das wichtige Dienste-Business um 14,9 Prozent auf 13,2 Milliarden. In Letzterem kommen iCloud, App-Store-Provisionen und die diversen Services wie Apple TV+, Apple Music oder Apple News+ zusammen.

Die Aussichten für das laufende Quartal bleiben allerdings ungewiss. So wird Apple das "iPhone 12" laut eigenen Aussagen "einige Wochen später" als üblich auf den Markt bringen – eine Folge der Verzögerung bei Qualcomms 5G-Chips. Letztes Jahr habe Apple die neuen iPhones Ende September angeboten, so Finanzchef Luca Maestri. Dieses Jahr ist also mit Oktober zu rechnen.

Für Aktionäre hatte Apple noch eine wichtige Neuigkeit parat: Der Konzern kündigte einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 4 an, um das Wertpapier erschwinglicher zu machen. Das bedeutet: Apple erhöht die Zahl der Aktien – ein Anteilseigner, der bisher eine Aktie besitzt, hat dann künftig vier Aktien.

Die Anteilsscheine reagierten im nachbörslichen Handel positiv auf Apples gute Zahlen und lagen zwischenzeitlich mehr als fünf Prozent im Plus. Apple plant weiterhin eine Dividende. Diese wird zum 13. August gezahlt und beträgt 0,82 Dollar pro Anteilsschein. (bsc)