Apple-SoCs aus den USA: Wie steht es um TSMCs Fabrik in Arizona?

Startverschiebungen, Culture Clash und die Frage, welche SoCs für Apple gebaut werden: TSMCs Milliarden-Fabrik in den USA macht von sich reden.

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TSMC - Logo

Logo von TSMC.

(Bild: dpa, David Chang/EPA FILES/dpa)

Lesezeit: 3 Min.

Alle Eier in einem Korb: Apples Systems-on-Chip (SoCs) für iPhone, iPad und Mac kommen mittlerweile allesamt von der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited, kurz TSMC. Doch nicht nur der Hersteller der Apple-Silicon-Chips ist der gleiche, auch der Produktionsstandort: Egal ob A16, M2 oder der kommende A17 im 3-nm-Verfahren, alle werden sie bislang in Taiwan gefertigt, das bekanntlich unter großem geopolitischem Druck steht. Da wundert es kaum, dass Apple seit mehreren Jahren versucht, Teile der Produktion in seine Heimat zu holen. Das Problem: Der Aufbau einer TSMC-Großfabrik in Arizona, die künftig auch an AMD und Nvidia liefern könnte, kommt nur schleppend voran – und zuletzt gibt es auch noch Gossip über einen "Culture Clash" zwischen den Firmenchefs aus Taiwan, ihren Abgesandten in den USA und den neuen einheimischen Beschäftigten.

Der letzte Stand in Sachen Start der 4-nm-Produktion in Phoenix: Diese ist auf 2025 verschoben. Ende Juli kündigte TSMC-Chairman Mark Liu an, es gebe "bestimmte Herausforderungen, darunter eine unzureichende Menge an Fachkräften", die die notwendige Erfahrung bei der Installation der für die Halbleiterindustrie notwendigen Maschinen haben. Aus diesem Grund habe man temporär Mitarbeiter aus Taiwan geschickt, um die neuen US-Angestellten zu trainieren.

Genau hier soll es jedoch zu Problemen kommen. So setzen sich US-Gewerkschaften Medienberichten zufolge dafür ein, dass den Personen das Arbeitsvisum verweigert wird. In Taiwan wiederum liefern populäre YouTube-Kanäle Bilder amerikanische TSMC-Mitarbeiter, die angeblich faul in der Fabrik sitzen und auf ihrem Handy scrollen. "Kann ein Foto TSMC ruinieren?" heißt es in der Überschrift.

US-Arbeitnehmer wiederum haben auf Facebook Auszüge aus taiwanischen Foren gepostet, in denen sich laut einem Bericht von 9to5Mac antiamerikanische Inhalte befinden sollen. Ehemalige Mitarbeiter sprechen von "chaotischen und unsicheren" Bedingungen in der Fabrik.

Aus Kreisen von TSMC hieß es schon vor Monaten, dass entsprechende Berichte übertrieben seien. Die Firma versucht, das notwendige Wissen über ein Mentorensystem zu vermitteln. Dabei kommen US-Ingenieure für mehrere Wochen bis Monate nach Taiwan, um sich einarbeiten zu lassen. Jeder hat einen eigenen "Buddy" aus dem Unternehmen. Ob das bei der Zusammenarbeit hilft, bleibt abzuwarten. TSMC ist derzeit dabei, seine internationalen Aktivitäten – auch dank reichlich fließender Subventionen – stark auszubauen. So ist in Sachsen ein eigenes Chipwerk geplant, allerdings nicht für Apple.

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(bsc)