Apple: Wir wollen nicht mit Netflix konkurrieren

Trotz der Beteiligung an Musikvideos und TV-Shows hat Apple nach Angabe eines Managers nicht vor, in Konkurrenz zu Streaming-Diensten wie Netflix oder Kabelanbietern wie Comcast zu treten.

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Apple TV

(Bild: Apple)

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Apple tritt erneut Gerüchten um größere Ambitionen im Mediensektor entgegen: Man sei nicht im Geschäft, neue TV-Shows zu entwickeln, betonte der Inhalte-Chef des Konzerns in einem Interview mit dem Hollywood Reporter. Das Unternehmen versuche auch nicht, in Konkurrenz zu Netflix oder dem Kabelanbieter Comcast zu treten. Apple wirkt nur an der Produktion von Inhalten mit, die eigene Produkte ergänzen, so Cue – etwa exklusive Musikvideos für Apple Music.

In Hinblick auf die TV-Show Planet of the Apps erklärte der Apple-Manager, es sei die Show des Produzenten Ben Silverman, aber man könne dabei eben helfen. Die nicht-fiktionale TV-Serie soll Entwickler beim Schreiben und Vermarkten einer App begleiten, sie verspricht Hilfe wie Risikokapital. Zugelassen sind nur Apps, die für eine von Apples vier Plattformen iOS, macOS, tvOS oder watchOS ausgelegt sind. Zu einer geplanten TV-Serie mit Dr. Dre wollte der Manager sich nicht äußern.

Den Berichten zu den Übernahmeplänen von Time Warner erteilte Cue eine Absage: Man führe viele Gespräche mit dem Medienkonzern, aber Apple versuche "zumindest im Augenblick nicht aktiv" ein Studio zu kaufen. Apples Content-Chef hatte angeblich im vergangenen Jahr eine Übernahme des Konzerns ins Gespräch gebracht, zu Time Warner gehört das Filmstudio Warner Brothers sowie der wichtige Kabelkanal HBO.

Seit Jahren wird vermutet, dass Apple einen eigenen TV-Streaming-Dienst anbieten möchte. Angeblich war der iPhone-Hersteller zuletzt daran interessiert, ein Programmpaket mit wenigen wichtigen Kanälen (“Skinny Bundle”) zum Monatspreis von 20 bis 40 Dollar auf Apple TV anzubieten. Dies scheiterte offenbar am Widerstand der Sender, die lieber all ihre Kanäle innerhalb eines solchen Bundles vermarkten. Sie fürchteten offenbar, dass Apple das übliche Angebot aus 100-Kanal-Paketen in Gefahr bringt, das für einen deutlich höheren Abo-Preis verkauft wird.

Er sei kein Fan derartiger abgespeckter Programmpakete, erklärte Cue jetzt im Interview – Nutzer seien damit nicht zufrieden, weil ihnen dann bestimmte Inhalte wie etwa Sportübertragungen fehlen. Apple sei es letztlich egal, ob man selbst die Inhalte bereitstellt oder ob dies ein bestehender Kabelanbieter macht – Hauptsache, das Bundle werde über Apple TV und die iOS-Geräte vertrieben, erklärte der Manager. (lbe)