Apple-Zahlen: Schiebt KI das iPhone 16 an?

Apple hat am Donnerstagabend seine Zahlen für das 3. Quartal von Juli bis September vorgelegt. Es ist solide, doch China bleibt ein Problem – und die EU.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Apple-Ladengeschäft

Apple-Ladengeschäft: Wie verkaufen sich iPhone, Mac und Co. diesmal?

(Bild: Apple)

Update
Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Ein Umsatzplus von 6,1 Prozent auf 94,9 Milliarden US-Dollar: Apple hat im dritten Quartal 2024 erneut gute Geschäfte gemacht. Der Gewinn ging allerdings stark zurück: Er lag nur noch bei 14,7 Milliarden (0,97 Dollar pro verwässerter Aktie), nach 23 Milliarden (1,46 Dollar pro verwässerter Aktie) im Vorjahr. Dafür gibt es allerdings einen triftigen Grund: Apple musste eine hohe Steuerrückzahlung in der EU leisten, nachdem der Europäische Gerichtshof letztinstanzlich entschieden hatte, dass der iPhone-Hersteller ungerechtfertigt indirekte Milliarden-Subventionen von der Republik Irland erhalten hat.

Die Strafe an die EU lag bei insgesamt 13 Milliarden Euro, die Apple nun in den Büchern realisiert hat. Hätte der Konzern das Steuerverfahren nicht verloren, wäre der Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal gewachsen: auf 1,64 Dollar pro verwässerter Aktie oder um 12 Prozent.

Insgesamt verbucht Apple eine "One-time Charge" in Höhe von 10,2 Milliarden Dollar – und hofft, dass die Sache damit erledigt ist. Eher nicht erledigt ist hingegen Apples Marktschwäche in China: Hier landete der Umsatz bei 15 Milliarden Dollar und war somit leicht rückläufig. Analysten hatten 15,8 Milliarden geschätzt.

Die iPhone-Nachfrage war gut – wohl auch dank der Ankündigung von Apple Intelligence, das aber erst in dieser Woche (und nur auf US-Englisch sowie unvollständig) erschienen ist. Die iPhone-Sparte erreichte ein Umsatzplus von 5,5 Prozent auf 46,22 Milliarden Dollar. Auch der iPad-Absatz wuchs – wohl dank iPad Pro M4 und iPad Air M2– deutlich um 7,9 Prozent auf jetzt 6,95 Milliarden Dollar. Beim Mac gab es ein leichtes Umsatzplus von 1,7 Prozent auf nun 7,74 Milliarden Dollar.

Das üblicherweise starke Dienste-Geschäft mit App Store, Inhalten, Apple Pay & Co. legte um 11,9 Prozent auf 24,7 Milliarden Dollar zu. Einen Umsatzrückgang gab es hingegen in den Bereichen Wearables, Home und Zubehör – die nun realisierten 9,04 Milliarden Dollar Umsatz entsprechen einem Minus um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Wie üblich hängt nun viel vom Weihnachtsgeschäft ab. Die Verkäufe der vier Modelle des iPhone 16 und der Apple Watch Series 10 sind nur für wenige Tage in diesen Quartalszahlen erfasst, die Geräte kamen erst am 20. September auf den Markt. Apple wollte keinen Ausblick auf die erwarteten Zahlen für das vierte Quartal geben. Der Operating Cash Flow lag laut dem scheidenden Apple-Finanzchef Luca Maestri bei 27 Milliarden Dollar. 29 Milliarden will Apple in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Investoren durchreichen. Als Dividende wurden 0,25 Dollar pro Anteilsschein festgelegt. Die aktive installierte Basis erreichte erneut einen Spitzenwert, so Maestri.

Im Gesamtfiskaljahr, das Apple mit Ende des dritten Kalenderquartals abschloss, erreichte der iPhone-Produzent einen Bruttoumsatz von 391 Milliarden Dollar, 7,7 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr. Die Bruttomarge lag bei 180,7 Milliarden, auch das ein Plus. Die Börse reagierte zunächst negativ auf die Quartalszahlen. Kurz nach Bekanntgabe ging es im nachbörslichen Handel um über 1,9 Prozent nach unten mit der Apple-Aktie. Als Hauptgrund wird das lahmende Chinageschäft genannt. Bislang war die Aktie in diesem Jahr um 17 Prozent gestiegen.

Update

Apple gab für das Weihnachtsquartal doch eine Vorhersage (Guidance) für das Umsatzwachstum ab. Dieses liegt demnach im "niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich", wie aus einem Transkript des Analystengesprächs hervorgeht. Die Wall Street hatte 7 Prozent erwartet.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)