Apple besorgt sich KI-Server made in Vietnam

Offenbar meint es der iPhone-Hersteller ernst mit seiner KI-Initiative: Für "Apple GPT" und andere Systeme sollen größere Server-Stückzahlen angeschafft werden.

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(Bild: everything possible/Shutterstock.com)

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Apple plant die Anschaffung einer größeren Anzahl an Servern für das Training und Testing von KI-Systemen. Das Unternehmen hat sich dazu die Firma Foxconn Industrial Internet (FII) als Lieferant ausgeguckt, meldet die in Hongkong erscheinende Zeitung South China Morning Post (SCMP) und Berufung auf Berichte aus Taiwan, der Heimat der FII-Mutter Foxconn Technology Group. Der Produzent werde "exklusiv Apple" mit Maschinen versorgen, die nicht etwa in China, sondern in Vietnam produziert werden. Um welche Stückzahlen und Umsätze es gehen wird, blieb zunächst unklar.

FII ist kein kleiner Server-Produzent: Die Firma macht zweistellige Milliardenumsätze im Jahr. Zu den Kunden zählen bereits Apple-Konkurrenten wie OpenAI (ChatGPT) oder Amazon Web Services, zudem werden auch Server für den KI-Chipspezialisten Nvidia hergestellt. Apple versucht seit Längerem, seine Lieferkette zu diversifizieren, setzt neben Vietnam besonders auf Indien. Ob es auch Sicherheitsgründe hat, die KI-Systeme nicht in China zu produzieren, ist bislang jedoch nur ein Gerücht.

Mit Foxconn verbindet Apple eine langjährige Partnerschaft. So ist der taiwanische Konzern mit seinen Standorten in China noch immer wichtigster iPhone-Lieferant. Allerdings sucht Apple stets auch nach Alternativen, so soll das bislang komplexeste Produkt des Unternehmens, das Mixed-Reality-Headset Vision Pro, vom chinesischen Fertiger Luxshare gebaut werden.

Was Apple genau in Sachen KI plant, ist noch unklar. Zuletzt gab es Spekulationen um ein eigenes großes Sprachmodell und andere generative KI-Projekte, die unter dem Begriff Apple GPT laufen. Ein bekannter Analyst schraubte die Erwartungen zuletzt allerdings zurück, es könne noch Jahre dauern, bis Apple mit einem Produkt auf den Markt kommt. Dass Apple nun immerhin die für das Trainieren und Testen notwendigen Server anschafft – und sich dafür sogar eine exklusive Lieferung von Foxconn aus Taiwan sichert –, zeigt jedoch, dass es dem Konzern ernst ist.

Apple betont, dass man seit vielen Jahren in Sachen KI auf dem aktuellen Stand ist – selbst wenn das Unternehmen bei generativer KI (noch) sehr vorsichtig ist. "Wir betrachten KI und Maschinelles Lernen als grundlegende Kerntechnologien, die in praktisch jedem Produkt, das wir entwickeln, zum Einsatz kommen", so Apple-Chef Tim Cook kürzlich vor Analysten.

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(bsc)