Apple grast OLED-Markt ab: Android-Hersteller suchen nach Alternativen

Verschiedene große chinesische Handy-Hersteller kommen nicht mehr an ausreichend große OLED-Display-Stückzahlen. Der Grund dafür: Apples iPhone X – und seine Nachfolger.

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Apple iPhone X

Das iPhone X ist Apples erstes Smartphone mit OLED-Display.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez)

Lesezeit: 2 Min.

Apples iPhone X verkauft sich trotz seines hohen Preises von über 1000 Euro weiterhin gut – und sorgt nun einem Bericht zufolge für Versorgungsprobleme bei der Konkurrenz. Der Grund, wie das Branchenblatt DigiTimes aus Taiwan schreibt, sind die gigantischen OLED-Display-Bestellungen, die der Konzern aus Cupertino ausgelöst hat. Im iPhone X steckt erstmals in einem Apple-Handy ein Active-Matrix-OLED-Bildschirm, kurz AMOLED. Dieser wird derzeit von Samsung produziert, bald soll aber auch LG Display mit ins Boot geholt werden.

Firmen wie Huawei Technologies, Oppo und Xiaomi, ihrerseits neben Apple und Samsung führend auf dem chinesischen Smartphone-Markt, suchten aktuell nach Alternativen zu AMOLED für ihre in der zweiten Jahreshälfte 2018 geplanten Neugeräte. Die Firmen fürchten, dass Apple die AMOLED-Panels auf weitere iPhone-Geräte, die im Herbst auf den Markt kommen sollen, ausdehnen könnte – und damit einen noch höheren Bedarf anmeldet.

Tatsächlich spekuliert die Branche schon seit längerem darüber. So sind angeblich bis zu drei Nachfolger des iPhone X beziehungsweise iPhone 8 für 2018 geplant. Dabei soll es das "iPhone X2" erstmals in zwei Größen geben – mit maximal 6,5 Zoll. Außerdem ist angeblich ein nahezu randloses Modell mit regulärem LED-Bildschirm vorgesehen, das der direkte Nachkomme des iPhone 8 wäre. Insgesamt könnten sich die AMOLED-Bestellungen durch Apple also – womöglich – verdoppeln.

Laut DigiTimes versuchen Huawei, Oppo und Co. darum, neue Display-Techniken einzusetzen. Dazu gehört insbesondere das Mini-LED-Backlighting-Verfahren, das bessere LED-Bildschirme verspricht. Samsung ist bereits bei der Micro-LED-Technik angekommen und hat auf der CES 2018 einen Fernseher im 146-Zoll-Format vorgestellt. Kommerzielle Anwendungen sind hier in diesem Jahr aber nicht zu erwarten, meinen Branchenvertreter. Apple selbst scheint sich unterdessen ebenfalls für die Micro-LED-Technik zu interessieren, dürfte allerdings erst in einigen Jahren umschwenken. Schon die Verwendung von AMOLED durch den Hersteller kam Jahre nach Konkurrenten wie Samsung. (bsc)