Apple plant angeblich iPhone-Notruf für Autounfälle

Die Notruffunktion des iPhone könnte künftig bei einem Fahrzeugunfall anschlagen. Apple teste das System bereits mit anonymisierten Nutzerdaten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Verkehr auf der Autobahn von einer Brücke aus gesehen

(Bild: Shutterstock/Ulf Wittrock)

Lesezeit: 2 Min.

Apple plant angeblich, die Notruffunktion von iPhones und Apple Watches zu erweitern: Erkennt der in den Geräten integrierte Beschleunigungssensor einen plötzlichen, massiven Aufprall, bei dem es sich vermutlich um einen Autounfall handelt, könne das Gerät selbstständig eine Rettungsleitstelle kontaktieren, wie das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf informierte Personen und interne Dokumente berichtet. Die Funktion sei für das kommende Jahr angesetzt.

Apple testet das Notrufsystem für Autounfälle bereits mit anonymisierten Kundendaten, erläutert das Wall Street Journal. Apple-Produkte hätten im zurückliegenden Jahr über 10 Millionen mutmaßliche Autounfälle erkannt, bei denen in rund 50.000 Fällen ein Notruf folgte. Die Fälle, bei denen im Anschluss die US-Notrufnummer 911 gewählt wurde, würden zur Verbesserung des Algorithmus dienen, da es sich dabei wohl um einen schweren Unfall gehandelt hat, schreibt die Wirtschaftszeitung.

Weitere Details zu dem Notrufsystem liegen bislang nicht vor, so bleibt etwa unklar, ob es auch bei Auslandsfahrten funktioniert. Google integriert ein ähnliches Auto-Notrufsystem seit Längerem in die hauseigenen Pixel-Modelle, Roaming wird dort nicht unterstützt – auch darf das Smartphone beispielsweise nicht im Stromsparmodus sein, wie der Hersteller warnt.

Manche Autohersteller integrieren eigene Notrufsysteme in ihre Fahrzeuge, dort wird nach einem Unfall gewöhnlich erst der Hersteller kontaktiert. In Europa müssen Autohersteller eigentlich schon seit 2018 das automatische Notrufsystem eCall einbauen, in der Praxis wird das allerdings nur langsam umgesetzt.

Apple nutzt die Bewegungssensoren der Apple Watch seit Längerem für eine integrierte Sturzerkennung. Nach einem schweren Sturz und anschließender Bewegungslosigkeit hakt die Uhr nach, ob der Nutzer in Ordnung ist – erfolgt keine Reaktion, wird nach mehreren Warnhinweisen automatisch ein Notruf abgesetzt. Die Rettungsleitstelle erhält dabei eine maschinell vorgelesene Mitteilung über den vermuteten Sturz sowie in bestimmten Regionen auch den Standort. Zugleich informiert die Uhr die eingerichteten Notfallkontakte des Trägers, auch hier mitsamt Daten zum Unfallort. Seit Kurzem lässt sich die Sturzerkennung zusätzlich auch für Workouts aktivieren – oder wahlweise nur während der Trainingseinheiten aktiv schalten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(lbe)