Apple pusht jährliche Podcast-Abos

Über die proprietäre Podcasts-App können Kreative schon seit längerem Inhalteabos verkaufen. Nun soll es leichter werden, die Jahresoption an Kunden zu bringen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Kopfhörer

Mensch mit Kopfhörern.

(Bild: dpa, Martin Gerten)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ben Schwan

Apple will nun auch stärker im Podcast-Markt mitverdienen: Eine seit letztem Sommer verfügbare Paid-Content-Funktion soll künftig verstärkt dazu verwendet werden, Jahresabonnements zu verkaufen. Dazu stellt der iPhone-Konzern Kreativen ("Creators") neue Funktionen zur Verfügung.

Gestartet wurden die Abos Mitte Juni 2021. Seither ist es möglich, sowohl einzelne bezahlte Podcast-Staffel als auch sogenannte Kanäle zu offerieren, bei denen Podcast-Netzwerke ihr gesamtes Portfolio offerieren. Weiterhin ist ein Freemium-Modell möglich, bei denen einzelne Folgen kostenlos und andere kostenpflichtig sind. Das System ist komplett proprietär: Statt wie bei Podcasts eigentlich üblich über eine offene Feed-Schnittstelle vertrieben zu werden, laufen die Abos dann auch nur in Apples hauseigener Podcasts-Anwendung auf iPhone, iPad und Mac. Das Angebot erinnert damit ein wenig an den iTunes Music Store beziehungsweise Apple Music, wobei es bei letzterem Streaming-Dienst eine Flatrate (10 Euro im Monat) gibt, die bei den Podcasts fehlt.

Durch die Verwendung der Podcasts-App haben Kreative mehr Kontrolle als über offene Feed-Schnittstellen. Sie können Analytics-Daten von Apple erhalten und sehen, wie ihre Sendungen gehört werden und zu bezahlten Abos "konvertieren". Auch die übliche Bezahlschnittstelle über die Apple-ID steht zur Verfügung. Externe Podcast-Apps haben natürlich keinen Zugriff. Immerhin: Podcast-Produzenten müssen sich nicht exklusiv auf Apple festlegen. Ihnen steht frei, ihre Inhalte auch weiterhin extern als Abos zu vermarkten, die Podcasts-App soll zudem auch weiterhin das Abonnieren von regulären Podcast-Feeds unterstützen.

Abonnements in der Anwendung gibt es von Anfang an im Monats- oder Jahresrhythmus. Den Preis können die Anbieter selbst festlegen – in von Apple vorgegebenen Tarifstufen, wie man das auch aus dem App Store kennt. Üblicherweise liegt die Gebühr zwischen 1 und 10 Euro im Monat. Dabei scheint es aktuell allerdings nicht ausreichend zu gelingen, die Jahresabos zu vermarkten. Aus diesem Grund kündigt Apple nun in seinem "Podcasts for Creators"-Portal an, dass es hier "mit einem zukünftigen Software-Update" Verbesserungen geben soll. "[Dann] wird es den Creators möglich sein, Jahresabos neuen Abonnenten über ein neues Auswahlmenü zu präsentieren." Dieser soll erscheinen, wenn ein Kunde auf "Abonnieren" oder "Kostenlos ausprobieren" klickt. Ist das Jahresabo billiger als das Monatsabo – was üblicherweise der Fall sein sollte –, wird nun auch angezeigt, wie viel Geld der Käufer sparen kann.

Aktuell ist unklar, wie gut das Geschäft mit Podcasts für Apple läuft. Der Konzern hat den Markt über seine App sowie zuvor über iTunes lange dominiert, weil er das zentrale Verzeichnis betrieb. Dieses basierte allerdings stets auf offenen Podcast-Feeds, die Abschottung mit bezahlten Inhalten ist neu. Apple verlangt die üblichen Provisionen von den Verkäufen, wie man sie aus dem App Store kennt: Sie liegen im ersten Jahr eines Abos bei 30 Prozent, im zweiten geht es auf 15 Prozent herunter. Der Dienst ist weltweit verfügbar.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)