Coronavirus: Apple verlagert angeblich Teile der Produktion nach Taiwan

Um Engpässe wegen des Coronavirus zu vermeiden, will Apple einem Bericht zufolge die Abhängigkeit von Festlandchina als Fertigungsstandort verringern.

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Apple Store Peking

Dieser Apple-Store in Peking hat zwar wieder geöffnet, die Mitarbeiter schützen sich aber trotzdem weiter mit Mundschutz und Handschuhen.

(Bild: dpa, Mark Schiefelbein/AP/dpa)

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Der Coronavirus-Ausbruch in China könnte Apples Pläne vorantreiben, Fertigungsstandorte in andere Regionen zu verlagern: Der Konzern habe damit begonnen, die Produktion von AirPods, iPads und Apple Watches nach Taiwan zu verlegen, wie Taiwan News berichtet. Rund ein Drittel der Fertigungsstraßen in China könnten im ersten Quartal still­lie­gen, noch sei unklar, wann eine Produktion wieder in vollem Umfang möglich ist.

Apple wolle die Produktion in Taiwan schrittweise ausbauen und zugleich die enge Zusammenarbeit mit Zulieferern in Festlandchina aufrechterhalten, schreibt Taiwan News. Der Chef von Apples wichtigstem Auftragsfertiger Foxconn hat schon im vergangenen Jahr signalisiert, dass eine Verlagerung auch der großen iPhone-Endfertigung nach Taiwan sinnvoll sein könne – damals noch in Hinblick auf den unberechenbaren Handelskrieg zwischen USA und China. Berichte über eine Verlagerung der iPhone-Produktion liegen bislang aber nicht vor.

Apple hat Anfang der Woche davor gewarnt, dass die Umsatzprognose für das laufende Quartal verfehlt wird – ohne eine neue Prognose zu nennen. Bedingt durch die Epidemie laufe die Produktion nach den Werksferien im Rahmen des chinesischen Neujahrsfest langsamer an als geplant, hieß es, das könne sich auch noch auf das anschließende Quartal auswirken. Zudem sei der Absatz in China zurückgegangen, da viele Ladengeschäfte zeitweise geschlossen waren und die Kunden lieber zu Hause bleiben.

Berichte über Apples Ablösung von China als Hauptfertigungsstandort gibt es seit längerem. Der Konzern betont, dass die iPhone-Lieferkette auf viele Länder verteilt ist, die Endmontage erfolgt bislang aber fast ausschließlich in China. Für eine Verlagerung der Fertigung in andere Regionen sprechen auch weitere Faktoren, darunter die sinkende Geburtsrate und steigenden Lohnkosten in China. (lbe)