Apple will neuen Mac Pro doch in den USA bauen

Der alte "Trashcan"-Profirechner wird nicht mehr in Texas gefertigt. Laut CEO Tim Cook soll das beim neuen Modell anders sein.

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Mac Pro 2019

Der frische Mac Pro in aufgefrischter "Käsereibe"-Optik.

(Bild: Apple)

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Um die Fertigung des neuen Mac Pro herrscht Verwirrung. Nachdem es zunächst hieß, das Profigerät zu Preisen ab 6000 US-Dollar werde nicht mehr "Made in USA" sein, ruderte Konzernchef Tim Cook nun in einem Gespräch mit Analysten zurück.

Der Apple-Chef sagte in der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen, dass Apple auch die neue Generation des Profi-Computers Mac Pro in den USA montieren wolle. Das sei der Grund, warum der Konzern beantragt habe, chinesische Bauteile für das Gerät von den 25-prozentigen US-Strafzöllen auszunehmen. US-Präsident Donald J. Trump hatte vergangene Woche erklärt, der Konzern werde keine Befreiung von den Gebühren bekommen. "Baut sie in den USA, keine Zölle", schrieb Trump bei Twitter. Cook sagte, Apple erkläre derzeit die Position des Konzerns und hoffe auf eine Bewilligung des Freistellungsantrags.

Apple montierte das bisherige Mac-Pro-Modell seit 2013 in Texas. Nach der Vorstellung der neuen Generation im Juni hatten das Wall Street Journal und die New York Times geschrieben, die Endfertigung solle nach China verlegt werden. Cook sagte, die meisten Apple-Produkte würden "gewissermaßen überall" produziert, mit Beiträgen etwa aus den USA, Europa, Südkorea, Japan und China. "Das liegt in der Natur einer globalen Zuliefererkette."

US-Präsident Trump erhofft sich nach wie vor, dass Apple "große neue Fabriken" in seinem Heimatland baut. Er rechne fest mit einer Herstellung in Texas, hatte er zum Wochenende vor Journalisten gesagt.

Apple hatte zuvor zwar Investition in Milliardenhöhe für den US-Markt angekündigt, aber nur Zulieferer bedacht, nicht jedoch eigene Herstellungen hochgezogen. Die Endmontage findet bis auf den alten Mac Pro komplett in China, Indien und Brasilien statt. Den Bau der Profimaschine in Texas hatte der Konzern 2013 ordentlich gefeiert, doch entwickelte sich das Modell nie zum Kassenschlager. Die Fabrik im Süden der USA wird sowieso nicht von Apple selbst, sondern von einem Auftragsfertiger betrieben. Einen eigenen Herstellungsstandort betreibt Apple nur noch in Irland, dort werden unter anderem iMacs konfiguriert. (mit Material der dpa) / (bsc)