Atom CE5300: Intel-SoC für Settop-Boxen

Der Atom CE5300 ist eines der ersten 32-Nanometer-SoCs von Intel und zielt auf IPTV-taugliche Settop-Boxen für Fernseher.

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Mit dem Atom CE5300 stellt Intel eines der ersten Systems-on-Chip (SoC) aus der 32-nm-Fertigung mit zwei Atom-Kernen vor. Dieser "Berryville"-Chip ist für Settop-Boxen gedacht, die beispielsweise IPTV empfangen können. Eine solche Box namens Freedom Live Media Gateway hat die Firma Amino ebenfalls auf dem IP&TV World Forum in London angekündigt. Außer mit dem Atom CE5300 ist diese Settop-Box auch noch mit 2 GByte DDR3-SDRAM, einer 250-GByte-Festplatte, zwei Gigabit-Ethernet-Ports, WLAN (802.11n) und Bluetooth ausgestattet, auch USB 3.0 ist vorhanden. Der Atom soll außer dem Decoding von vielen HD-Formaten auch Transcoding leisten können. Opera demonstriert auf dem IP&TV World Forum den TV Browser inklusive WebGL-Unterstützung auf dem Atom CE5300.

Auch, wenn es jetzt offenbar schon Muster gibt: Bei Embedded-Prozessoren wie dem Atom CE5300 kann es Jahre dauern, bis damit bestückte Produkte in Großserie gefertigt werden. Auch mit der öffentlichen Dokumentation hapert es nicht selten: Schon für den CE5300-Vorgänger CE4100 (Sodaville) findet man kaum konkrete Detailinformationen auf der Intel-Webseite, obwohl er etwa in der Boxee Box steckt und es auch Entwicklerplattformen wie das Mini-ITX-Board STB4100 von Prodrive gibt.

Nach einigen Jahren ohne rechten Erfolg hatte Intel die Versuche aufgegeben, Hersteller von TV-Geräten für Atom-SoCs zu gewinnen und konzentriert sich nun auf Medienspieler und Settop-Boxen. Doch auch hier gab es Rückschläge: Google TV etwa setzt nun auf ARM- statt x86-SoCs.

Die HD-Video-Decoder und 3D-Beschleuniger im Atom CE5300 stammen wohl ebenso wie bei Atom Z500, Z600, Z2460 oder den aktuellen Netbook- und Nettop-Atoms (N2600, N2800, D2600, D2700) von Imagination Technologies (PowerVR). Für diese Grafikkerne stellt Intel mit dem EMGD einen Kern für Linux- und Windows-Treiber bereit. Mit MeeGo beziehungsweise Tizen steht eine spezielle Linux-Variante bereit, doch die Atom-SoCs sollen etwa auch unter Android oder Windows Embedded Standard laufen. (ciw)