Auch Samsung kündigt GDDR5-Speicherchips für Grafikkarten an

Nach Hynix und Qimonda verkündet nun auch Samsung, ein GDDR5-SDRAM entwickelt zu haben; es soll bis zu 3 GHz Taktfrequenz erreichen.

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Mit Samsung Electronics hat sich nun auch der vor Hynix und Qimonda marktführende Speicherchip-Hersteller zum kommenden Grafikkartenspeicherstandard GDDR5 positioniert: Während Qimonda mit der Ankündigung eines 512-MBit-GDDR5-SDRAMs vorpreschte und Hynix mit einem 1-GBit-Chip nachzog, legt Samsung nun Wert auf maximale Taktfrequenz: Gleich 3 GHz sollen die Chips erreichen, von denen Samsung nach eigenen Angaben bereits im November Muster an Entwickler ausgeliefert hat. Ebenso wie Hynix erwartet Samsung, dass die Serienfertigung von GDDR5-Chips Mitte 2008 anläuft.

Hynix und Qimonda hatten bisher GDDR5-Taktfrequenzen von maximal 2,5 GHz erwähnt. Weil die x32-GDDR5-SDRAMs per Double-Data-Rate-Technik pro Taktschritt jeweils zwei 4-Byte-Wörter über ihre 32 Datenleitungen übertragen, verweist Samsung stolz auf die maximale Datentransferrate von 24 GByte/s pro Chip bei 3 GHz – damit sei das neue GDDR5-SDRAM das World's Fastest Memory. Exakt diese Worte hatte die Firma Rambus noch letzte Woche in Bezug auf ihr "4.8GHz XDR RAM" gewählt, das Elpida ab diesem Monat in Musterstückzahlen ausliefern will. Zwar kommt ein XDR-Speicherchip dieser ersten Generation bei 600 MHz und Octal Data Rate lediglich auf 9,6 GByte/s, braucht dazu aber auch nur halb so viele – nämlich 16 – Datensignalleitungen wie GDDR-Chips.

Obwohl GDDR5-Chips nominell mit derselben Betriebsspannung von 1,5 Volt arbeiten sollen wie GDDR4-Bauelemente, erwartet Samsung, dass die Leistungsaufnahme um etwa 20 Prozent sinkt. Das dürfte damit zusammenhängen, dass die aktuell von Samsung produzierten GDDR4-Chips nicht mit den ursprünglich vorgesehenen 1,5 Volt auskommen, sondern 1,8 Volt benötigen (was nach JEDEC-GDDR4-Standard optional zulässig ist).

Ein Grafikchip, der acht GDDR5-Chips über 256 Leitungen anbindet, könnte bei 3 GHz Speicher-Taktfrequenz mit bis zu 192 GByte/s auf Daten zugreifen. Die Frage ist allerdings, wann GDDR5-Chips tatsächlich mit 3 GHz zum Einsatz kommen. Vor zwei Jahren, als Samsung und Hynix ihre GDDR4-Chips ankündigten, war von Taktfrequenzen von bis zu 1,8 GHz die Rede. Die bisher schnellsten GDDR4-Chips laufen aber auf den kürzlich eingeführten Grafikkarten mit AMD/ATI Radeon HD 3870 maximal mit 1,125 GHz (2250 Millionen Transfers/s), erreichen also höchstens 9,0 GByte/s pro Chip (das ergibt 72 GByte/s bei einem Grafikchip mit 256-Bit-Speicherbus). Laut AMD sollen aber die HD-3870-GPUs auch 1,2 GHz Speichertaktfrequenz erreichen können. (ciw)