Ausgedient: Google Groups kappt Usenet-Support

Mit Google Groups fällt eine bekannte Web-Schnittstelle zum Usenet weg. Warum sich Google für das Ende des Supports entschieden hat.

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Netzwerk-Hardware

(Bild: Dario Lo Presti/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die älteren Internetnutzer werden sich erinnern: Schon vor dem World Wide Web gab es das Usenet. Der im Jahr 1979 entstandene Dienst stellt fachliche Diskussionsforen in Textform zur Verfügung. Mit Google Groups gab es bislang auch im World Wide Web eine prominente Schnittstelle zum Usenet. Doch das soll sich bald ändern: Zum 22. Februar 2024 beende man die Unterstützung, teilt Google in einem Support-Dokument mit.

Ab dem Stichtag werde es nicht mehr möglich sein, neue Inhalte in Usenet-Gruppen zu posten, Gruppen zu abonnieren oder neue Inhalte anzuzeigen, heißt es. Die Archivfunktion für die bisherigen Inhalte soll jedoch bestehen bleiben. Google nimmt auch seinen NNTP-Server vom Netz und stellt das Peering ein. Andere Inhalte auf Google Groups seien von der Änderung nicht betroffen.

Google begründet seinen Schritt damit, dass die Nutzeraktivitäten im Usenet in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen seien. Viele Menschen tummeln sich demnach lieber in sozialen Netzwerken oder Webforen. Im Usenet würden inzwischen vor allem binäre Inhalte, oftmals aus Filesharing-Kreisen, und Spam verbreitet.

Google Groups war aus Datenbeständen des Usenet-Archivs Deja News hervorgegangen, die Google im Jahr 2001 nach der Insolvenz des Betreiberunternehmens aufgekauft hatte. Erst drei Jahre später, 2004, führte Google die Möglichkeit ein, eigene Gruppen einzurichten. Neben dem Unternehmen aus Mountain View gab es damals noch andere Anbieter, mit denen das Usenet aus dem Web durchsucht werden konnte. Zuletzt war Google aber der einzige größere öffentliche Anbieter.

(mki)