Ausprobiert: Infinity Blade 2 für iOS

Mac & i hat den zweiten Teil des Schwertkampfspiels, das die grafischen Fähigkeiten des iPhone 4S und iPad 2 anhand der Unreal Engine demonstrieren soll, einem ersten Test unterzogen.

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Neben Schwertspitzen lässt Infinity Blade 2 immer wieder Sonnenstrahlen durch die Baumwipfel stechen.

Apple ist mit seinem iPad und iPhone drauf und dran, die Spieleindustrie umzukrempeln. Neben erfolgreichen Gelegenheitsspielen wie Angry Birds sollen zunehmend auch aufwendige Produktionen die grafischen Fähigkeiten der neuesten Hardware-Generation unter Beweis stellen. Offenbar will man in Cupertino möglichst schnell die Lücke zur aktuellen Konsolengeneration schließen.

Der erste wichtige Schritt dazu war die Portierung der Unreal Engine von Epic Games auf die iOS-Geräte. Als eines der ersten Spiele zeigte "Infinity Blade" Anfang des Jahres, dass auch aufwendig gerenderte 3D-Spiele auf den Touchscreens möglich sind.

Die Gegner sind nun größer als zuvor, fallen aber häufig schon nach drei gelungenen Treffern um.

Das letzte Nacht im App-Store erschienene Infinity Blade 2 (941 MByte, 5,49 Euro) macht technisch allerdings nur minimale Schritte nach vorn. Das Spiel nutzt noch immer die gleiche Grafik-Engine. Im Vergleich sehen die Texturen nun etwas detaillierter aus und die Entwickler lassen immer wieder Sonnenstrahlen durch Baumwipfel brechen – ein Effekt, der sich schnell abnutzt. Als Grafikdemo bietet Infinity Blade 2 deshalb nicht mehr das gleiche Aha-Erlebnis wie der Vorgänger vor einem Jahr.

Wie in Teil eins wird der Spieler als unsterblicher Ritter erneut in den Kampf gegen martialische Ritter und riesige Titanen geschickt. Deren Schläge muss er im richtigen Moment mit einem Fingerwisch zur Seite oder nach oben parieren, um dann mit einer Reihe von Schlägen zu kontern. Mit jeder gewonnen Schlacht sammelt der Spieler Gold und Erfahrungspunkte, mit denen er seine Fähigkeiten und seine Ausrüstung verbessert. Nach rund einem halben Dutzend kämpfen steht er vor einem übermächtigen Bossgegner, der ihn mit wenigen Hieben erledigt. Anschließend erwacht er wieder von den Toten und geht den Duell-Parcours erneut an – dieses Mal mit verbesserten Fähigkeiten.

Im Vergleich zu Infintiy Blade 1 (hier im Bild) sind die Texturen detaillierter, riesig sind die Unterschiede aber nicht.

Der Kern des Spielprinzips blieb unverändert, wurde aber um einige Spezialfähigkeiten erweitert. So kann der Spieler nun zwischen drei verschiedenen Waffenarten (Einhänder mit Schild, Zweihänder oder doppelte Waffenführung) wählen, deren Schläge unterschiedlich schnell ausgeführt werden. Waffen lassen sich mit Edelsteinen aufrüsten, die man unterwegs in Truhen findet. Zudem verbessert die Spielfigur im Lauf der Schlachten ihre magischen Fähigkeiten. Diese erlauben dem Spieler Spezialangriffe, wenn er geometrische Formen auf das Display malt. Die Anzahl der Gegner wurde ebenfalls kräftig erhöht. Im Lauf des Spiels trifft man auf zahlreiche übergroße Titanen, die den halben Bildschirm einnehmen. Insgesamt scheint uns der Schwierigkeitsgrad etwas gesunken zu sein. Selbst wenn man viele Treffer einstecken muss, fallen die meisten Gegner während der ersten Spielstunden nach einigen gut getimten Kontern um.

Letztlich merkt man dem Spiel an, dass die Entwickler von Chair Entertainment den Nachfolger in einer sehr kurzen Zeit von etwa sechs Monaten fertig gestellt haben. Dabei wäre dieser Zeitdruck gar nicht nötig gewesen. Die Neuerungen sind allein quantitativer Natur, die den Spaß etwas verlängern, aber nicht erhöhen. Die technischen Verbesserungen fallen nur im direkten Vergleich auf. Während des kurzen Tests zeigte das Spiel auf einem iPad 2 mit iOS 5.01 einige Tonaussetzer, die erst nach einem Reboot behoben waren. Chair Entertainment will das Spiel in den kommenden Wochen und Monaten durch kostenlose Updates weiter ausbauen. (hag)