Autonomes Fahren: Waymo-Auto kollidiert mit Radfahrer

Ein Auto der Google-Schwester Waymo hat in San Francisco einen Unfall verursacht, dabei wurde ein Radfahrer leicht verletzt. Die Behörden ermitteln.

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Ein Waymo-Fahrzeug wartet an einem Zebrastreifen in San Francisco.

(Bild: Waymo, Archiv)

Lesezeit: 3 Min.

Die Diskussion über autonomes Fahren bekommt neue Nahrung, speziell in San Francisco. Dort hat am Dienstag ein autonom fahrendes Auto der Google-Schwester Waymo einen Radfahrer angefahren. Der Radfahrer sei leicht verletzt und nicht in ein Krankenhaus eingeliefert worden, berichten örtliche Medien.

Brisanz bekommt der Vorfall dadurch, dass momentan in San Francisco verstärkt über die Technik und Sicherheit des autonomen Fahrens diskutiert wird. Dort musste die Waymo-Konkurrenz Cruise des US-Autoherstellers General Motors im Oktober 2023 im Zusammenhang mit einem Unfall seine fahrerlosen Robotaxis auf Veranlassung der kalifornischen Kfz-Zulassungsstelle außer Betrieb nehmen. Im November entfernte Cruise sämtliche verbliebenen autonomen Autos von den Straßen.

Der Unfall am Dienstag ereignete sich mit einem Waymo-Fahrzeug, das ohne Fahrer selbstständig fuhr, schreibt die Zeitung San Francisco Standard. Kurz vor dem Unfall habe das Fahrzeug vor einer Kreuzung auf einen Truck gewartet, der auf der Gegenfahrspur nach links abbog. Der Radfahrer sei dem großen Lkw gefolgt und zunächst nicht sichtbar gewesen. Nachdem der Lkw die Kreuzung passiert hatte, fuhr der Waymo-Wagen, registrierte den Radfahrer und bremste stark, dennoch kam es zur Kollision. Das kalifornische Department of Motor Vehicles (DMV) hat Ermittlungen aufgenommen.

Die für die Taxi-Zulassungen zuständige California Public Utilities Commission (CPUC) hatte es Waymo und Cruise im August vorigen Jahres genehmigt, in San Francisco rund um die Uhr Taxi-Dienste mit autonomen Fahrzeugen zu betreiben. Dagegen protestiert die Radfahrer-Interessenvertretung San Francisco Bicycle Coalition. Bevor die CPUC ihre Genehmigungen ausgeweitet hatte, habe es in San Francisco bereits viele Situationen gegeben, in denen sich autonome Autos unberechenbar verhalten und dadurch Fußgänger verunsichert hätten.

Auch sei es vorgekommen, dass ein solches Auto plötzlich angehalten sei und andere Autos veranlasst habe, es über den Radweg zu überholen. Der Radfahrer-Verband geht davon aus, dass die von Waymo und Cruise gesammelten und an die für Verkehrssicherheit zuständigen Behörden nicht ausreichen, um das wahre Ausmaß der Auswirkungen von autonomen Autos auf den Verkehr abzubilden.

Cruise verlor seine Lizenz für autonome Taxifahrten, weil das Unternehmen nach einem Unfall in San Francisco Kameraaufnahmen zurückgehalten haben soll. Bei dem Unfall war eine Frau angefahren und unter dem Fahrzeug eingeklemmt worden. In einer Anhörung dazu hat ein Richter der CPUC diese Woche Cruise gerügt, wichtige Informationen vorenthalten zu haben. Auch habe Cruise den Unfall in einer Pressemitteilung nicht korrekt dargestellt. Cruise-Mitarbeiter haben in der Anhörung eingeräumt, dass die autonomen Fahrzeuge des Unternehmens keinen Sensor haben, der feststellen könnte, ob sich etwas unter dem Chassis befindet.

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Das DMV registrierte in der Zeit vom 1. Dezember 2022 bis 30. November mehr als 9 Millionen Meilen (gut 14 Millionen km) Fahrten im autonomen Modus auf kalifornischen Straßen, davon 3,2 Millionen ohne Fahrer. Insgesamt sind es 3,3 Millionen Meilen mehr als im gleichen Berichtszeitraum zuvor. Derzeit haben 38 Unternehmen gültige Genehmigungen, um autonome Fahrzeuge mit einem Sicherheitsfahrer zu testen, sechs Unternehmen haben eine Genehmigung für fahrerlose Tests und drei Hersteller sind berechtigt, autonome Fahrzeuge im Verkehr einzusetzen.

(anw)