Axel Springer profitiert von Werbeaufschwung

Der Medienkonzern hob für das Gesamtjahr die Prognose an und rechnet nun mit einem deutlichen Umsatzplus. Der Umsatz der Sparte digitale Medien mit Angeboten wie "bild.de" und "finanzen.net" konnte erstmals den zweitgrößten Beitrag zum Gesamtumsatz des Konzerns leisten.

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Der Aufschwung auf den Werbemärkten hat dem Medienhaus Axel Springer einen guten Start in das Jahr 2010 beschert. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Konzernumsatz um 7 Prozent auf 663,7 Millionen Euro. Der um nicht operative Sondereffekte bereinigte Konzernüberschuss legte um 77,4 Prozent auf 34,9 Millionen Euro zu, wie Axel Springer am Dienstag mitteilte (PDF-Datei). Unter dem Strich waren im Vorjahresquartal zwar 213 Millionen Euro ausgewiesen worden; dahinter standen aber zum großen Teil Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen an Regionalzeitungen. Für das Gesamtjahr hob Axel Springer die Prognose an und rechnet mit einem deutlichen Plus gegenüber den 2,611 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr.

Der Umsatz der Sparte digitale Medien mit Angeboten wie "bild.de" und "finanzen.net" wuchs im Vorjahresvergleich von 104,7 Millionen auf 160 Millionen Euro. Damit konnte sie erstmals den zweitgrößten Beitrag zum Gesamtumsatz des Konzerns leisten. Das das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich 6,8 Millionen auf 13,3 Millionen Euro.

Größter Umsatzbeiträgerinnen blieben trotz eines Umsatzrückgangs die nationalen Zeitungen wie "Bild" und "Welt". Insgesamt setzte dieser Bereich 289 Millionen Euro um, 3 Millionen weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Höhere Werbeerlöse hätten den Rückgang bei den Vertriebserlösen fast kompensieren können, teilte Axel Springer mit. Bis auf die "Welt am Sonntag", deren Auflage mit gut 400.000 etwa gleich blieb, ließen die Auflagen der anderen Blätter im Vorjahresvergleich nach: die Auflage der "Bild" schrumpfte zum Beispiel um 4,5 Prozent auf 3,01 Millionen, der "Berliner Morgenpost" um 7,9 Prozent auf 134.000 und die der "Bild am Sonntag" um 6,8 Prozent auf 1,51 Millionen. Das EBITDA dieser Sparte stieg von 64,8 Millionen auf 77,6 Millionen Euro.

Der Umsatz der Sparte inländische Zeitschriften wie "TV Digital", "Hörzu" und "Bild der Frau" schrumpfte von 127 Millionen auf 119 Millionen. Das EBITDA konnte Axel Springer hier aber durch Kostenbegrenzungen und andere Maßnahmen von 13 Millionen auf 26 Millionen Euro verdoppeln. Der Umsatz des Segments Print International blieb mit 72 Millionen Euro ungefähr gleich. Nach einem operativen Verlust von 2,4 Millionen Euro im Vorjahresquartal erzielte das Segment nun einen Gewinn von 5,4 Millionen Euro. (anw)