Bericht: Apples "Next Big Thing" könnte ein Haushaltsroboter sein

Nach dem Ende seines E-Auto-Projekts ist Apple auf der Suche nach dem nächsten großen Hardware-Vorhaben. Einem Bericht zufolge könnte das "Home Robotics" sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 26 Kommentare lesen
Astro-Roboter von Amazon mit einem Apple-Logo

Amazon Astro: Der E-Commerce-Riese hat bereits einen "Follow Me"-Roboter am Start. Plant Apple ähnliche Projekte?

(Bild: Amazon)

Lesezeit: 3 Min.

Nach dem unrühmlichen Ende seines über mehr als zehn Jahre vorangetriebenen Elektroautoprojekts sucht Apple nach seinem nächsten großen Ding. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend berichtet, könnte dies der Bereich Heimrobotik sein. Ingenieure des iPhone-Herstellers sind demnach bereits dabei, an einem mobilen Roboter zu arbeiten, der Nutzern durch ihr Haus folgt. Zudem sei ein Gerät in Erforschung, das sich auf den Tisch stellen lässt ("Advanced Table-Top Home Device") und einen Bildschirm besitzt, der sich robotisch bewegen kann.

Beide Projekte sind nicht ohne Vorbilder. So hat Amazon mit dem Astro bereits einen "Follow me"-Roboter im Angebot, der auch als Heimüberwachungsgerät dient – bislang verkauft er sich aber nur mäßig. Kommunikationsgeräte für Videotelefonie mit robotischer Bildschirmausrichtung sind ebenfalls bereits auf dem Markt. Die Projekte sind laut dem Bericht bei Apple zudem noch in ihrer Anfangsphase. Ob daraus echte Produkte werden, sei noch unklar. Von den beiden Projekten sei das "robotische Smart-Display" bereits deutlich weiter als der mobile Heimroboter. Zudem soll Apple das Display bereits von der Roadmap gestrichen und dann wieder hinzugefügt haben.

Intern ist das Robotik-Team bei der KI-Abteilung unter John Giannandrea angesiedelt, der 2018 von Google kam und auch für den Bereich Maschinelles Lernen zuständig ist. Die Hardwareentwicklung wird laut Bloomberg von den Heimprodukt-Experten Matt Costello und Brian Lynch vorangetrieben. Ein konkretes Commitment zu einem Produkt sei noch nicht erfolgt. Apple hat für seine Forschungen ein eigenes Labor, das einem echten Haus ähnelt. Das smarte Display soll unter anderem Kopfbewegungen – etwa Nicken bei FaceTime-Anrufen – folgen können. Es kann zudem einzelne Personen in einer Gruppe herausgreifen und nur deren Bild übertragen. Zu den technischen Problemen zählt die Balancierung des Gewichts des robotischen Motors auf seinem Ständer.

Der Konzern hatte zuletzt Milliarden im Jahr für sein Fahrzeugprojekt ausgegeben, sich nach zahlreichen Strategiewechseln dann aber dafür entschieden, es zu beerdigen – ohne dass der Konzern es jemals bestätigt hätte. Das "Apple Car" wäre ein neuer Umsatzbringer gewesen, da ein einzelnes Modell mindestens 100.000 US-Dollar hätte kosten sollen. Zuletzt hatte Apple mit der Vision Pro ein neues Segment gestartet. Für iOS 18 ist zudem deutlich mehr KI geplant.

Das Ende des Autoprojekts könnte Apple auch notwendige Technik für Heimrobotik geliefert haben. So soll der Haushaltsroboter einst dort entstanden sein, wurde nun aber der Heimgerätegruppe zugeodnet. Das ursprüngliche Konzept sei ein Roboter gewesen, der Nutzern ohne direkte Interaktion durch das Haus folgt, eines Tages sogar Haushaltsarbeiten übernehmen sollte. Momentan sucht der Konzern nach Mitarbeitern aus dem Bereich ML und Robotik, die die "nächste Generation von Apple-Produkten" antreiben sollen. Hauptproblem sei aber, dass sich das Apple-Management darüber einigen muss, ob man mit den Projekten voranschreitet.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)