Bill Gates zu ChatGPT & Co.: KI kann Gesundheitswesen effizienter machen

Der Microsoft-Mitgründer Bill Gates hat eigene Erfahrungen mit KI gesammelt. Er geht davon aus, dass sie für manche Menschen sehr hilfreich sein kann.

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Bill Gates

(Bild: Bill and Melinda Gates Foundation, Archiv)

Lesezeit: 3 Min.

Microsoft-Mitgründer und Multi-Milliardär Bill Gates kann nach eigener Aussage nicht einschätzen, ob Künstliche Intelligenz die Menschheit revolutionieren oder gar retten wird. Er glaubt aber, dass manche Arbeit effizienter werden kann, beispielsweise die von Ärzten oder Journalisten. Dadurch würden diese Berufsgruppen aber nicht überflüssig werden, vielmehr könnten mit KI ausgestattete Computer dazu beitragen, dass Menschen, die noch nie einen Arzt gesehen haben, Zugang zu Diagnostik bekommen.

Journalisten könnten mit KI schneller an Informationen kommen, sagte Gates in einem Interview der Süddeutschen Zeitung. Künstliche Intelligenz könne aber auch in besser gestellten Ländern im Gesundheitswesen hilfreich sein, meint Gates. Beispielsweise könne der Papierkram für das medizinische Personal verringert werden. Schließlich gebe es dort überall Personalmangel.

Vertreter von Microsoft und des Unternehmens Open AI, das den Chatbot ChatGPT entwickelt hat, hätten sich kürzlich in der Gates Foundation gesprochen. Bei dem Gespräch sei auch darum gegangen, wie sich KI als persönlicher Tutor nutzen lässt, um die Qualität in der Bildung zu erhöhen, sagte Gates. Schwerpunkte seiner Stiftung liegen im Gesundheitswesen und der Bildung, besonders für arme Länder.

Microsoft unterstützt Open AI mit einem Milliarden-Investment. Gates sagte der Süddeutschen, er habe sich von KI ein Gedicht oder ein Liedtext schreiben lassen, wenn er zu einem Abendessen eingeladen wird. Dafür nutze er aber nicht ChatGPT: Er habe Zugang zu etwas, das noch erheblich besser sei als jener Chatbot. Im Interview nannte er es pro forma "ChatGPT plus". Menschen, die Microsofts Suchmaschine Bing nutzen, würden einen guten Eindruck bekommen davon, was möglich ist.

Auf den Einwand, dass ChatGPT noch viele Fehler mache und das im Gesundheitswesen fatal sein könnte, ging Gates nicht direkt ein. Er sagte lediglich: "Man muss das natürlich mit Systemen machen, die sehr genau sind." Allgemein werde das KI-System ChatGPT laufend besser, weil es Millionen Menschen nutzten und das System daraus lerne. Das Trainingsmaterial von ChatGPT plus sei noch umfangreicher.

Gates hat seinen bisherigen Standpunkt nicht verlassen, dass die Probleme der Welt wie der Klimawandel und die Energiekrise durch Technologien gelöst werden könnten. Innovationen trügen dazu bei, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Es sei sehr schwierig, ärmeren Ländern zu erklären, dass sie sich zurücknehmen sollen, um den Klimawandel zu stoppen. Für Gates erscheint es notwendig, sich auf Produkte wie Elektroautos und auf Innovationen in der Bau- und Landwirtschaft sowie in der industriellen Produktion von Stahl und Zement zu konzentrieren. Gates beteiligt sich auch an Förderprogrammen für umweltschonende Techniken, sein Unternehmen Breakthroug Energy will sich künftig auch stärker auf die CO₂-arme Erzeugung von Stahl und Zement konzentrieren.

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(anw)