ChatGPT als persönlicher Assistent in Fahrzeugen von DS Automobiles

Die Stellantis-Tochter DS Automobiles will die Sprach-KI ChatGPT in seine Infotainment-Systeme einbauen und startet dazu eine sechsmonatige Pilotphase.

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(Bild: Stellantis)

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"OK Iris": Mit diesen Worten sollen 20.000 Autofahrer während der nächsten 6 Monate versuchen, ihrem Fahrzeug nützliche Informationen über die Sehenswürdigkeiten der Umgebung, die nächstgelegene Toilette oder eine Bleibe für die Nacht zu entlocken. OpenAIs Sprach-KI ChatGPT soll in einige Automodelle der Stellantis-Tochter DS Automobiles einziehen und dort die Sprachsteuerung des Infotainment-Systems "DS Iris" bereichern, wie das Unternehmen bekanntgab. Geplant ist eine Integration in die Modelle DS 3, DS 4, DS 7 und DS 9. Nach Abschluss der Pilotphase entscheidet der Konzern, ob er die Technik serienmäßig in seine Fahrzeuge einbaut.

Die Funktion soll in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien in der jeweiligen Landessprache verfügbar sein. Wer an dem Pilotversuch teilnehmen möchte, kann sich zwischen dem 19. Oktober 2023 und dem 29. Februar 2024 dafür anmelden. Der Sprachassistent stützt sich DS Automobiles zufolge auf Version 3.5 von GPT, verharrt also auf dem Informationsstand von September 2021. Demzufolge liefere der persönliche Assistent auch keine Echzeitinformationen zu Öffnungszeiten von Geschäften oder auch Staus und Straßensperrungen. Grundsätzlich soll er aber den Nachwuchs bei Laune halten und zeitloses Wissen über das Reiseland vermitteln können, etwa die wichtigsten Verkehrsregeln oder einen Überblick zu Geschichte, Wirtschaft und Kultur.

Insbesondere was die Verkehrsregeln angeht, darf man durchaus skeptisch sein und sollte vor der Reise lieber selbst recherchieren. Denn wenn es um harte Fakten geht, ist ChatGPT nicht ganz sattelfest, wie unsere kurze Anfrage zum Reiseland Slowenien zeigt: ChatGPT lieferte zwar durchaus richtige Informationen, aber auch manch falsche wie etwa eine Promillegrenze von 0,05 statt 0,5. Außerdem trug es diverse banale Regeln zusammen und unterschlug dafür manch wichtigen Hinweis, etwa dass man beim Rückwärtsfahren grundsätzlich den Warnblinker anschalten muss.

Hinweis: In der ursprünglichen Version des Artikels hieß es, dass ChatGPT auch in andere Automarken des Stellantis-Konzerns (Opel, Peugeot et cetera) integriert werden soll. Das ist nicht korrekt, die Pilotphase erstreckt sich nur auf die oben genannten DS-Modelle.

(atr)