Claude: Warteliste für Anthropic Chatbot freigegeben

Anthropic hat seinen Chatbot Claude veröffentlicht – zumindest per Warteliste. Und in Anwendungen anderer Anbieter wie DuckDuckGo.

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(Bild: Anthropic.com)

Lesezeit: 2 Min.

Bert und Ernie, LaMDA und LLaMA, nach dem großen Erfolg von ChatGPT und inzwischen GPT-4, kommt nun Claude. Der Chatbot stammt aus dem Hause Anthropic, das wiederum von Ex-Mitarbeitern von OpenAI, die hinter ChatGPT stecken, gegründet wurde. Um Claude zu testen, kann man sich auf die Warteliste setzen – wie aktuell überall, außer bei den OpenAI-Diensten, die sowohl direkt als auch über Bing inzwischen frei zugänglich sind. Allerdings haben erste Tester bereits Zugriff – nicht wie etwa bei Googles KI-Ankündigungen –, und Claude steckt auch schon in anderen Anwendungen, beispielsweise dem DuckAssist von DuckDuckGo.

Anders als das auf GPT-4 basierende Bing soll Claude zunächst keinen Zugang zum Internet bekommen. Das Sprachmodell kann Inhalte zusammenfassen, Fragen auf Basis der Trainingsdaten beantworten und beim Schreiben helfen sowie Code erstellen. Ähnlich wie bei Bing lässt sich ein Antwortstil vorab auswählen – beispielsweise auf einer Skala zwischen "freundlich" und "direkt". Anthropic spricht auf der Webseite von der Persönlichkeit und dem Ton, die man anpassen kann. Claude soll hilfreich und harmlos sein. Ausfälle, wie wir sie von Bing erlebt haben, sollen ausbleiben. Schimpfworte lehnt Claude ab. Zielgruppe sind offensichtlich weniger Endkunden als mehr das Business-to-Business-Geschäft: "Dank des harmlos-machenden Trainings können sie Claude mit der Repräsentation ihres Unternehmens vertrauen."

Claude ist via API verfügbar. DuckDuckGo nutzt den Chatbot bereits für den DuckAssist, der vergangene Woche vorgestellt wurde. Dieser gibt innerhalb der Suche Antworten in Konversationsform, die auf Wikipedia gründen. Das erinnert an Googles Knowledge Graph, also eine Kurzfassung von Informationen, ohne dass man eine andere Webseite besuchen muss. Der Chatbot lässt sich laut der Macher sehr einfach in nahezu alle Anwendungen einbinden. Unternehmen können ihm beibringen, wann er beispielsweise Kunden an einen echten Menschen weiterleitet. Claude ist in zwei Versionen verfügbar: Einer vollausgestatteten Version, die detaillierten Anweisungen folgen und gehobene Dialoge führen kann. Und als abgespeckte Version, die günstiger ist und schneller reagiert.

Anthropic und Google kooperieren bei der Entwicklung von KI-Diensten. Vornehmlich hat Google beziehungsweise Alphabet 300 Millionen in das Unternehmen investiert und dafür 10 Prozent Anteile bekommen. Beiden Partnern ist laut eigenen Aussagen besonders wichtig, KI zu entwickeln, die festgelegten Standards entspricht. Anthropic möchte "steuerbare, erklärbare und widerstandsfähige KI-Systeme, die menschliche Bedürfnisse und Werte berücksichtigen."

(emw)