Computerkonzern Acer sieht schrumpfenden PC-Markt

Die taiwanische Acer Group, einer der weltgrößten Computerkonzerne, reduziert ihre Gewinnerwartung für das laufende Geschäftsjahr um rund ein Drittel auf 250 Millionen US-Dollar.

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Die taiwanische Acer Group reduziert ihre Gewinnerwartung für das laufende Geschäftsjahr um rund Drittel. Anstelle der früher vorausgesagten rund 374 Millionen US-Dollar erwartet der Konzern, der zu den weltweit Größten der Computerbranche gehört, nun nur noch etwa 250 Millionen USs-Dollar Gewinn. Genaue Zahlen will Acer Anfang November bekannt geben.

Als Begründung gab Acer-Finanzchef Philip Peng an: "Der aktuelle weltweite Rückgang der Nachfrage nach PCs führte zu einer Verringerung unserer OEM-Geschäfte. (...)". Diese Aussage steht allerdings im Widerspruch zu gestern veröffentlichten Marktanalysen, die für das abgelaufene Quartal mindestens 15 Prozent Wachstum des weltweiten PC-Marktes ermittelten.

Bereits im Mai dieses Jahres hat allerdings IBM Aufträge an Acer gestrichen. Acer fertigte Geräte der Aptiva-Baureihe und einige der ThinkPad-Notebooks für IBM. Im Juni 1999 hatten die beiden Unternehmen einen Kooperationsvertrag im Wert von 8 Milliarden US-Dollar geschlossen; dabei ging es um die Lizenzfertigung von Displays durch Acer für IBM sowie um den Kauf von IBM-Produkten für Acer-Geräte.

Zum erwarteten Ertragsloch des Acer-Konzerns trug außer den laut Phil Peng schlechten Geschäften der Chipsatz-Tochter ALi auch der Kursverfall an der taiwanischen Börse bei. Die Acer Group hatte in die Gewinnerwartung auch Erträge aus dem Verkauf von Firmenanteilen eingerechnet. Wegen der schlechten Bewertung der entsprechenden Aktien hat Acer derartige Geschäfte verschoben – im Vergleich zum Juni dieses Jahres hätten die Langzeit-Investitionen in andere Unternehmen zurzeit nur noch zwei Drittel ihres Wertes. Die Chip-Foundry TSMC etwa ist unter anderem aus der Halbleiter-Fertigungssparte von Acer hervorgegangen.

Die Acer Group besteht aus einem verzweigten Konglomerat zahlreicher Unternehmen mit 193 Produktionsstätten in 42 Ländern. Zur Acer Group gehören außer ALi beispielsweise auch der Mainboard-, CD-Laufwerks- und Grafikkartenspezialist AOpen und der Speichermodul-Hersteller Apacer.

Acer bringt in den USA mit dem Veriton FP2 gerade einen Design-PC für Unternehmensanwendungen auf den Markt, der große Ähnlichkeiten mit der NetVista-Baureihe von IBM aufweist. (ciw)