Core 2 Duo E4300 jetzt offiziell lieferbar

Intel rundet die Core-2-Duo-Produktpalette mit einem billigeren Prozessor nach unten ab, der etwas langsamer ist und weniger Funktionen hat.

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Den Core 2 Duo E4300 hat Intel im Funktionsumfang und von der Datentransferleistung her beschnitten, um die Core-2-Duo-Produktpalette nach unten abzurunden. Als billige Doppelkern-Alternative hat Intel bisher die verbliebenen Versionen des Stromfressers Pentium D verschleudert, in diesem Jahr rücken Zug um Zug auch Einsteiger-Prozessoren mit der neuen und sparsamen Core-Mikroarchitektur nach.

Der Core 2 Duo E4300 unterscheidet sich vor allem in drei Punkten vom bisher mit einem 1000-Stück-OEM-Listenpreis von 183 US-Dollar billigsten Core-2-Duo-Prozessor E6300: Er kostet 20 US-Dollar weniger, läuft statt mit FSB1066 bloß mit FSB800 und kennt die VT-x-Befehle für virtuelle Maschinen nicht. Die Taktfrequenz der beiden Kerne liegt beim E4300 mit 1,80 GHz um 4 Prozent niedriger als beim E6300, der FSB800 drosselt die maximale Datentransferrate des Frontsidebus auf das theoretische Maximum von 6,4 GByte/s (ein Viertel weniger als bei FSB1066). Das führt je nach Benchmark zu Einbußen der Rechenleistung von ein bis fünf Prozent (siehe dazu Seite 29 der aktuellen c't 3/2007). Obwohl ebenfalls mit 65 Watt Thermal Design Power (TDP) ausgewiesen, begnügt sich ein PC mit Core 2 Duo E4300 im Leerlauf (On/Idle) mit rund 10 Watt weniger als ein PC mit dem E6300. Das ist eine Auswirkung des neuen Kern-Steppings L-2 sowie wohl auch der im Leerlauf niedrigeren Taktfrequenz von 6 × 200 MHz = 1,2 GHz (statt 6 × 266 MHz).

Mit FSB800 eignet sich der Core 2 Duo E4300 grundsätzlich auch für ältere Chipsätze, die nicht mit FSB1066 umgehen können. Wegen der geänderten Anforderungen an den Kernspannungswandler laufen die Core-2-Duo-CPUs allerdings nur in sehr wenigen älteren LGA775-Mainboards. Die unmittelbaren Chipsatz-Vorgänger der aktuellen 965er-Generation bei Intel, nämlich P945 und G945, sind bereits FSB1066-tauglich. Einige Hersteller – etwa Asus – haben überarbeitete und damit Core-2-Duo-taugliche Versionen von älteren 945er-Boards herausgebracht, die dann allerdings nicht wesentlich billiger sind als günstige 965er-Boards und maximal 4 GByte DDR2-Speicher statt bis zu 8 GByte vertragen. Der VIA-Chipsatz PT890, der zurzeit nicht selten in knapp kalkulierten Core-2-Duo-Systemen zu finden ist, arbeitet sparsamer als Intels 965er, hat aber offenbar auch einen langsameren Speichercontroller. Die 915-Chipsatzfamilie hat Intel abgekündigt.

Über den Core 2 Duo E4300 haben wir bereits zweimal berichtet, weil er überraschend früh im Einzelhandel angeboten wurde. Vergleicht man indes die aktuellen Straßenpreise für den neuen Prozessor mit denen, die noch vor rund einer Woche verlangt wurden, dann fällt das gesunkene Preisniveau auf. Laut Intel hat es allerdings keine Veränderung im Listenpreis des (bisher ja nicht öffentlich dokumentierten) Prozessors gegeben. Nach Spekulationen plant Intel erst im zweiten Quartal Preissenkungen, obwohl sparsame Dual-Core-Prozessoren von AMD zurzeit bereits für weniger als 100 Euro zu haben sind. (ciw)