Corsair MP700 Pro: PCIe-5.0-SSD mit 12 GByte/s
Die meisten SSDs mit PCIe 5.0 sind mit maximal 10 GByte/s nur wenig schneller als eine gute 4.0er-SSD. Corsair bringt nun einer der ersten schnelleren SSDs.
- Lutz Labs
SSDs mit PCIe 5.0 sind bislang noch nicht sonderlich weit verbreitet. Das liegt zum einen sicher am Preis, den die Hersteller für die neuen Modelle aufrufen, zum anderen aber sicher auch am geringen Fortschritt gegenüber den verbreiteten SSDs mit PCIe 4.0. Die ersten 5.0er-SSDs kamen gerade einmal auf 10 GByte/s, gute 4.0er erreichen 7,5 GByte/s – das merkt man nur bei wenigen Anwendungen. Einzig Crucial hat mit der T700 eine flottere 5.0er-SSD im Programm: Das Unternehmen hat einen exklusiven Zugang zum schnelleren NAND-Flash des Mutterkonzerns Micron, dem einzigen Hersteller des für solch schnelle SSDs notwendigen Speichers.
Doch nun kommen so langsam weitere schnellere SSDs mit PCIe 5.0. Angekündigt sind bereits Gigabyte Aorus Gen5 12000 SSD, Lexar NM1090, MSI Spatium M570 Pro FROZR, Patriot PV553 und Verbatim Vi12000 – und die Corsair-SSD MP700 Pro, die uns bereits zum Test vorlag.
Leiser Lüfter
Wie die Adata-SSD Legend 970 hat die MP700 Pro einen Lüfter, der jedoch im Betrieb recht leise ist. Er pustet nicht auf den 30 Millimeter hohen Kühlkörper, sondern daran entlang. Der Lüfter ist ungeregelt, er bezieht seinen Strom über einen SATA-Stecker. Lüfter sind übrigens keine Idee der SSD-Hersteller; der Controller-Hersteller Phison hat in seinem Referenzdesign einen Lüfter vorgesehen.
Vom Speicher abgesehen ähnelt die MP700 Pro älteren SSDs mit PCIe 5.0: Sie nutzt den Phison-Controller E26 und 2 GByte DRAM pro TByte Speicherplatz. Sogar die Revisionsnummer der Platine stimmt mit der anderer 5.0er-SSDs überein, sodass auch die MP700 Pro höchstwahrscheinlich bei Phison gefertigt wird. Corsair konnte dazu auf Nachfrage keine Angaben machen.
Hohe Geschwindigkeit
12,4 GByte/s beim Lesen, 11,8 GByte/s beim Schreiben und rund 1,5 Millionen IOPS beim Zugriff auf zufällige Adressen sind Ergebnisse, die wir erwartet haben. In einigen Disziplinen aber erreicht die MP700 Pro im Vergleich zur ähnlichen T700 höhere Werte. Der PCMark 10 bescheinigt ihr etwa bei der Eignung als Systemlaufwerk 4935 Punkte, ein Plus von rund 250 Punkten im Vergleich zur T700 und der bislang höchste von uns gemessene Wert. Beim Ausdauertest liegt sie mit 3839 Punkten rund 200 Punkte vorn, das komplette Beschreiben mittels H2testw erledigt sie mit 1940 MByte/s – in den beiden letzteren Disziplinen liegen Samsung 990 Pro und Adata Legend 970 auf den ersten Plätzen
Die 1-TByte-Version ist etwas langsamer, den Angaben zufolge schafft sie beim Lesen 11,7 GByte7s, beim Schreiben liegt sie mit 9,6 GByte/s knapp unter der zweistelligen Grenze. Auch bei Zugriffen auf zufällige Adressen ist die kleinere Version etwas langsamer, davon wird man jedoch in der Praxis nichts bemerken.
Die MP700 ist mit 1 und 2 TByte Speicherplatz sowie mit und ohne Kühlkörper erhältlich, dazu gibt es eine 2-TByte-Version für Corsairs Kühlsystem Hydro X Series. Die offiziellen Preise starten bei 220 Euro, die 2-TByte-Version soll 365 Euro kosten. Die Aufpreise für die gekühlten Versionen liegen bei 15 bis 20 Euro. Unser Preisvergleich listet die SSDs bereits als verfügbar, die Preise liegen bei 202 beziehungsweise 333 Euro für die Versionen ohne Kühlkörper. Zum Vergleich: Die T700 mit 2 TByte kostet ohne Kühlkörper rund 340 Euro.
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(ll)