DVB-H für tausend Wiener

Ab April werden 1000 Einwohner der österreichischen Hauptstadt an einem Pilotprojekt namens "Mobile tv austria" teilnehmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 40 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Mobile tv austria nennt sich ein in Wien gestartetes DVB-H-Pilotprojekt. Zunächst sollen knapp 200, ab April rund 1000 Wiener daran teilnehmen. Vom Sender beim Arsenal wird etwa in Richtung Nordnordwest ein digitales TV-Signal ausgestrahlt. Wer über ein geeignetes Handy verfügt und eine SIM-Karte von Mobilkom Austria oder 3 besitzt, kann bis Ende Juni einige TV- sowie zwei Radiosender kostenlos empfangen. Das Signal soll im 1. Bezirk sowie in Teilen der Bezirke 2 bis 9 und 20 Indoorstärke erreichen.

Das Projektkonsortium, bestehend aus ORF, ORS, Siemens, der FH Salzburg, der RTR, Mobilkom und 3, verspricht ein "vielfältiges Portfolio, brillante Bildqualität und kristallklaren Ton". Technisch handelt es sich um einen nach H.264 komprimierten QVGA-Stream (320 × 240 Pixel) mit 25 Bildern pro Sekunde. Jedes Programm hat derzeit etwa 300 KBit/s Bandbreite für das Bild und 64 KBit/s für den Ton. Bis Juni werden verschiedene Übertragungsqualitäten ausprobiert, die Parameter für den Echtbetrieb stehen noch nicht fest.

Mobilkom hat vorerst 75 Kunden ausgewählt, die ein Samsung SGH-P910 bekommen, während 3 rund 100 Handys (LG U900) im Umlauf hat. Im April sollen einige hundert DVB-H-fähige Mobiltelefone in den Verkauf gelangen, sodass dann insgesamt rund 1000 Wiener mobil fernsehen können. ORF1, ORF2, ATV sowie der eigens gestaltete Kanal ORF mobil steht allen Teilnehmern offen. Mobilkom-Kunden sehen zusätzlich ein wöchentlich wechselndes Programm. 3 setzt einen eigenen Electronic Service Guide ein und gewährt darüber außerdem Zugriff auf Urban TV und 3Live.

Über das für den Empfang auf TV-Geräten vorgesehene DVB-T verbreitet die ORS derzeit ORF1, ORF2, ATV sowie ein Regionalprogramm. Im Spätsommer oder Herbst soll der zweite Multiplex in Betrieb gehen. Bis 5. März können sich TV- und Radio-Programmveranstalter dafür um einen Sendeplatz bewerben. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)