Däne nimmt 270.000 Euro mit Fake-Streams ein

Mit Bot-Accounts und gefälschten Musikstücken hat ein Däne 2 Millionen Kronen ergaunert. Nun wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

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Handy mit Spotify-App

Ein Däne hat systematisch Spotify-Streams manipuliert, um 270.000 Euro zu verdienen.

(Bild: Shutterstock.com/TY Lim)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Däne wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er Musikstreaming-Diensten wie Spotify mit Bot-Accounts mindestens zwei Millionen Dänische Kronen (etwa 270.000 Euro) aus der Tasche gezogen haben soll. Der 53-Jährige soll die Masche zwischen 2013 und 2019 auf mehreren Plattformen betrieben haben, schreibt das Technikmagazin Wired.

Dem Wired-Bericht zufolge hatte der Däne insgesamt 69 Accounts bei verschiedene Streaming-Diensten. 20 davon soll er alleine bei Spotify betrieben haben. Mit diesen Accounts soll er automatisiert Streams generiert haben, die ihn unter die 50 meistverdienenden Interpreten in Dänemark befördert hätten. Auf seinem Account soll der Mann neben eigenen Musikstücken auch manipulierte Werke anderer Künstler veröffentlicht haben, deren Tempo und Tonlage er zuvor verändert hatte. Auf diese Art soll der Däne wöchentlich Millionen von gefälschten Streams generiert haben.

Die dänische Justiz hat den 53-Jährigen zu 18 Monaten Haftstrafe verurteilt, von denen er drei im Gefängnis verbringen muss. Zudem wurden seine Streaming-Gewinne beschlagnahmt. Zusätzlich muss der Mann 200.000 Kronen Strafe zahlen. Der 53-Jährige möchte das Urteil anfechten, sagte sein Anwalt gegenüber Wired.

Seit Jahren kämpft die Musikbranche gegen sogenannte Fake-Streams, bei denen Bots automatisiert Musikstücke aufrufen. Geschädigt werden dadurch nicht nur die Streaming-Dienste an sich, auch echte Künstler leiden. Unternehmen wie Spotify bezahlen ihre Interpreten nämlich aus einem Topf, der anteilig nach Streams an Künstler aufgeteilt wird.

Der in Dänemark verurteilte 53-Jährige soll die Software, mit denen er Bots auf seine eigenen Tracks ansetzte, selbst programmiert haben. Dafür kann man aber auch Dienstleister benutzen, bei denen man Streams wie bei anderen Social-Media-Plattformen Likes und Follower kaufen kann.

(dahe)