Die scheue Fotografin: Candida Höfer wird 70

Candida Höfer ist eine überaus scheue Fotografin. Menschen kommen auf den Fotos von Candida Höfer selten vor. Die Künstlerin erkundet leere Räume. Nun wird die Meisterin des Raums 70.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Dorothea Hülsmeier
  • dpa
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Candida Höfer steht höchst ungern im Rampenlicht. Wenn die Fotografin, die zu den bekanntesten Vertretern der für ihre kühle Sachlichkeit berühmten Düsseldorfer Fotoschule zählt, über ihre Kunst spricht, sind die Sätze meist ebenso lakonisch wie die Titel ihrer Werke. Am 4. Februar wird Höfer 70 Jahre alt, und es ist klar, dass die in Köln lebende Künstlerin davon möglichst wenig Aufheben machen wird.

Schon früh wurde der zurückhaltenden Künstlerin klar, dass sie nicht in die Privatsphäre von Menschen eindringen wollte. Bekannt wurde die Tochter von Werner Höfer, Moderator der legendären TV-Talkrunde "Internationaler Frühschoppen", für ihre Fotografien öffentlicher, zumeist menschenleerer Innenräume: Museen, Bibliotheken, Theater, Hochhäuser, Kirchen. "Mich interessiert zwar, dass es Räume sind, die von Menschen genutzt werden, aber das muss ich nicht dadurch zeigen, dass ich Menschen zeige", sagte sie einmal. Für diese spezielle Hinwendung zu Räumen und Sälen wurde Höfer auch schon mal der Titel "Raumpflegerin" verpasst.