Dienstag: Riesenrakete von SpaceX, Roaming nach Brexit, Elektro-SUV von VW

Space X baut zusammen und kauft ein + Brexit verteuert Roaming + Apple auf dem falschen Weg + VW ID.4 Pro im Test

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Sonne über Meer - farbverfälscht

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Es klingt ein wenig nach Science-Fiction: Bemannte Flüge in der größten Rakete der Welt und Hochgeschwindigkeits-Internet über ein Netzwerk mit Tausenden von Satelliten. Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX ist beiden Vorhaben einen kleinen Schritt nähergekommen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick

Musk ist dafür bekannt, in Superlativen zu reden. Das Starship sei der "schnellste Weg zu einer selbsterhaltenden Stadt auf dem Mars", hat er einmal gesagt, und Reisen zu anderen Planeten angekündigt. Erste Flüge des Raumschiffs seines Unternehmens SpaceX mit Menschen an Bord hatte Musk schon für 2020 versprochen – zu optimistisch. Dieses Jahr aber soll das Starship die Umlaufbahn erreichen und von Texas nach Hawaii fliegen. Nun hat SpaceX die größte Rakete der Welt erstmals zusammengesetzt.

Während Musks Rakete nicht groß genug sein kann, dürfen Satelliten durchaus winzig sein. Die SpaceBEEs des Satellitendaten-Startups Swarm sind nach Angaben des Unternehmens "die kleinsten kommerziell betriebenen Satelliten". Das Startup betreibt 120 Satelliten im Sandwich-Format sowie Bodenstationen. Nun übernimmt SpaceX das Nanosatelliten-Unternehmen Swarm und damit dessen Know-how und Lizenzen. Die Akquisition stellt eine Abkehr von einer langjährigen SpaceX-Strategie dar, Technik intern zu entwickeln.

Vor dem Brexit versprochen, nach dem Brexit gebrochen: Der EU-Austritt Großbritanniens hat Auswirkungen auf Mobilfunk-Roaming. Seit Februar 2020 sind Großbritannien und Nordirland nicht mehr Teil der EU. Damit greift die EU-Roamingregulierung nicht mehr. Allerdings hatten die britischen Mobilfunk-Netzbetreiber versprochen, nichts am EU-Roaming zu ändern. Zwei britische Mobilfunk-Netzbetreiber brechen dieses Versprechen bereits nach weniger als zwei Jahren und schaffen das EU-Roaming ab. Der Brexit verteuert Roaming, vor allem für Briten. Wenn das mal keinen Ärger gibt.

Apple hat bereits Ärger. Geräte des Konzerns wie iPhones und Macs sollen die Fotos der Nutzer vor dem iCloud-Upload künftig eigenständig auf Bildmaterial prüfen, das sexuellen Missbrauch von Kindern zeigt. Bei einer gewissen Zahl an Treffern wird Apple informiert. Apples geplante Bild-Erkennung stößt auf massive Kritik. Datenschützer und Bürgerrechtler kritisieren das Projekt als eine "Hintertür" und die mögliche Einrichtung einer Überwachungsinfrastruktur auf den Endgeräten. Apple versucht, die Bedenken zu zerstreuen.

Kompakte SUVs sind weltweit beliebt. Akkuelektrische Kompakt-SUVs sind die neue internationale Norm des Autos an sich. Die Fahrzeugklasse boomt. Alle großen Autobauer drängen in dieses Segment, auch Volkswagen mit seinem VW ID.4. Der deutsche Autokonzern verkauft sein Modell in Europa, den USA und China. Kann der VW ID.4 den Maßstab setzen? Die neue Norm: Das Elektroauto VW ID.4 Pro im Test.

Vor einem Jahr, am 9. August 2020, hat Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko die Wahl verloren. Seither hält er sich mit brutalen Methoden an der Macht, gestützt von Russlands Machthaber Wladimir Putin. Die Massenproteste konnte Lukaschenko gewalttätig niederschlagen. Zum Jahrestag seiner Wahlniederlage hat der Diktator am Montag eine sieben (!) Stunden lange Rede gehalten, unter anderem über angebliche westliche Verschwörungen. Als Grenzwächter der EU ist Lukaschenko aber noch immer gefragt.

Auch noch wichtig:

  • Polen hat Aussicht auf mehr Glasfaser in ländlichen Regionen. Die EU-Kommission hat am Montag ein Joint Venture von Orange Poland und dem niederländischen Pensionsfondsverwalter APG Asset Management genehmigt. Es soll Glasfaser verlegen und an Netzbetreiber vermieten.
  • Da ausländische Gegner Anti-Satelliten- und weltraumgestützte Waffen entwickeln, müssten die USA innovative und robuste weltraumgestützte Sensoren entwickeln, um Informationen zu sammeln. Das jedenfalls glauben die Organisatoren des virtuellen Space Intelligence Forums, das am heutigen Dienstag stattfindet.

(akn)