Dienstag: US Supreme Court weist eine Klage ab und nimmt andere an

Keine Patente durch KI-Systeme + Social-Media-Sperren + Apple wird zur Bank + Starship-Startrampe ist Schrott + Sonnensturm sorgt für Polarlichter

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Gebäude des US Supreme Court in Washington, DC, dazu Text: DIENSTAG KI-Erfindungen, US Supreme Court, Apple-Bank, Starship-Explosion & Sonnensturm

(Bild: Sunira Moses CC BY-SA 3.0 / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Viel Arbeit für den US Supreme Court. Der Oberste Gerichtshof der USA lehnte am Montag ab, eine Klage eines Informatikers zu behandeln, der Erfindungen seines KI-Systems patentieren lassen wollte. In anderen Ländern war er damit etwas erfolgreicher. Zwei andere Fälle dagegen hat der Supreme Court Medienberichten zufolge angenommen. Dabei geht es um die Frage, ob gewählte Regierungsvertreter gegen den Ersten Verfassungszusatz verstoßen, wenn sie Personen von ihren Social-Media-Konten aussperren. Und Apples zunehmendes Engagement bei Finanzdienstleistungen schreckt die US-Banken auf – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das von ihm entwickelte Dabus-System, kurz für Device for the Autonomous Bootstrapping of Unified Sentience, ist ein Verbund mehrerer neuronaler Systeme, das – wie das menschliche Gehirn – neue Ideen durch veränderte Verknüpfungen maschineller Synapsen erzeugen könne, so der US-Informatiker Stephen Thaler. Dabus hat demnach völlig eigenständig einzigartige Prototypen für einen Getränkehalter und eine Notleuchte entwickelt. Die wollte Thaler als Erfindungen seines KI-Systems patentieren lassen. Das US-Patent- und Markenamt und ein Bundesgericht in Virginia lehnten dies ab. Thaler zog vor den Obersten Gerichtshof. Der aber hat es nun abgelehnt, die Klage anzuhören. Woanders hatte Thaler mehr Erfolg. USA: Supreme Court weist Klage gegen KI-Erfindungen ab

In einem weiteren Streit dagegen wird der US Supreme Court aktiv werden. Dürfen Regierungsvertreter ihre Kritiker in ihren sozialen Netzwerken blockieren oder verstoßen sie damit gegen den Ersten Verfassungszusatz? Einen Präzedenzfall zum Thema Sperrung von Kritikern und freie Meinungsäußerung in den sozialen Medien hat – wie könnte es anders sein – der frühere US-Präsident Donald Trump geschafften. Dieser sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, er hätte durch das Aussperren von Kritikern aus seinem Twitter-Account deren Recht auf freie Meinungsäußerung verletzt. Im Fall Trump entschied das Bundesberufungsgericht in New York 2019, dass sein Twitter-Account ein öffentliches Forum ist, von dem er Menschen aufgrund ihrer Ansichten nicht ausschließen kann. Nun wird sich der Oberste Gerichtshof der USA in Kürze mit zwei ähnlich gelagerten Fällen befassen. Blockade von Kritikern durch US-Amtsträger – US Supreme Court entscheidet

Bereits im Jahr 2014 ist Apple in Finanzgeschäfte eingestiegen. Damals führte der Konzern Apple Pay ein. Die Nutzung der Bezahlfunktion wuchs zunächst langsam, doch mittlerweile ist sie bei Banken in sehr vielen Ländern möglich und wird gut angenommen. Im Jahr 2019 präsentierte Apple mit Goldman Sachs seine erste Kreditkarte, die Apple Card. Sie ist allerdings bis heute nur in den Vereinigten Staaten verfügbar. Mit Apple Pay Later, einer Kleinkreditfunktion, und einem Tagesgeldkonto lieferte Apple in den vergangenen Wochen zwei neue Funktionen für Apple Pay. Und bei Banken und Finanzdienstleistern in den USA wächst offenbar die Sorge, dass Apple seine Finanzgeschäfte in naher Zukunft noch mehr ausweiten könnte. Apple und die Banken: Der Groschen ist gefallen

Das Starship von SpaceX ist die größte je gebaute Rakete. In der vergangenen Woche ist sie erstmals abgehoben. Minuten nach dem Start aber geriet sie außer Kontrolle und musste zerstört werden. Eigentlich sollte sie einen Orbit erreichen und einmal fast um die Erde fliegen. Bei SpaceX wurde der Startversuch trotzdem als Erfolg bezeichnet; auch viele Experten schlossen sich dem an, weil die Rakete nicht einfach auf der Startrampe explodiert war. Vor Ort wird nun immer deutlicher, welche Zerstörungen am Boden angerichtet wurden. Bilder in sozialen Netzwerken legen nahe, dass die Basis der Startrampe komplett vernichtet wurde. Selbst in einigen Kilometern Entfernung gab es Schäden. Nach Start und Explosion des Starship: Mehr zerstört und verschmutzt als gedacht

In deutlich tieferen Breitengraden als üblich waren in der Nacht zum Montag Polarlichter zu sehen. Auch aus Deutschland gibt es Fotos und Berichte von beeindruckendem Himmelsschauspiel. Aus anderen europäischen Staaten und Nordamerika sind ebenfalls Aufnahmen und Videos publik geworden. Verantwortlich dafür war ein heftiger geomagnetischer Sturm. Der scheint aber mittlerweile vorbei zu sein. Heftiger Sonnensturm: Polarlichter bis in unseren Breiten zu sehen

Auch noch wichtig:

(akn)