E-Autos ohne CarPlay und Android Auto: GM verweist auf Verkehrssicherheit

General Motors verteidigt die Entscheidung, in E-Autos die beliebte Smartphone-Integration zu streichen. Konkurrenten schütteln den Kopf.

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CarPlay im Auto

(Bild: Hadrian / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der US-Autoriese General Motors beharrt auf der Entscheidung, CarPlay und Android Auto aus seinen E-Autos zu verbannen. Als Begründung für die von Nutzern scharf kritisierte Funktionsstreichung verwies ein Manager des Autokonzerns nun überraschend auf Verkehrssicherheit: CarPlay und Android Auto hätten Verbindungs- und Stabilitätsprobleme. Das führe dazu, dass Fahrer doch wieder mit dem Smartphone hantieren und dadurch abgelenkt werden, erläuterte GMs Infotainment-Chef Tim Babbitt gegenüber dem Magazin "Motortrend".

Die Probleme gebe es nicht nur bei drahtlosen Verbindungen im Auto, sondern auch, wenn das Smartphone mit dem Infotainment-System im Fahrzeug verkabelt wird, erklärte der Manager. Auf älteren iPhones funktioniere CarPlay nur unzuverlässig und mit den vielen verschiedenen Android-Modellen gebe es oft Kompatibilitätsprobleme. Kunden würden die Schuld oft dem Autohersteller zuschieben – statt iOS und Android respektive dem Smartphone.

Die Konkurrenz sieht das mitunter anders: Ford werde CarPlay und Android Auto weiterhin unterstützten, schrieb der Chef des Autoherstellers in direkter Reaktion auf die Aussagen des GM-Managers. Kunden würden die Funktionen lieben und könnten so ihre Hände am Steuer lassen. Ford arbeite zudem gemeinsam mit Apple und Google an einer nahtlosen Integration.

GM hatte anfangs vorgebracht, der Verzicht auf CarPlay und Android Auto ermögliche eine tiefere Einbindung von Fahrzeugdaten: Das Fahrzeug wisse schließlich mehr als ein Telefon. Zugleich war von zukünftigen Abo-Diensten etwa mit Fahrassistenzsystemen die Rede, die zusätzlichen Umsatz bringen sollen. Auf vertraute Google- und Smartphones-Apps will der Hersteller allerdings auch nicht verzichten, sie laufen direkt im Infotainmentsystem, darunter im neuen Chevrolet Blazer etwa Google Maps, Spotify und Audible.

Google bietet mit Android Automotive bereits eine Betriebssystembasis für Fahrzeughersteller und auch Apple will mit CarPlay 2 tiefer in Bordsysteme vordringen. Apple hatte in Aussicht gestellt, dass erste Fahrzeuge mit CarPlay 2 bis Ende 2023 angekündigt werden – das ist bislang noch nicht passiert.

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(lbe)