E-Plus gut vorbereitet für Fusion mit Telefónica

Noch ist der Zusammenschluss von E-Plus und Telefónica Deutschland nicht perfekt – die EU-Kommission muss den Deal noch genehmigen. Mit guten Geschäften ist der Düsseldorfer Mobilfunker aber bestens für die Fusion gewappnet.

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Von
  • dpa

Der drittgrößte deutsche Mobilfunkbetreiber E-Plus sieht sich für den geplanten Zusammenschluss mit Telefónica Deutschland gerüstet. Das Wachstum bei Kundenzahlen und im Datengeschäft habe sich im dritten Quartal fortgesetzt, teilte das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mit. In den ersten neun Monaten sei es dem Unternehmen gelungen, 1,4 Million Kunden zusätzlich in sein Netz zu locken. Damit telefonierten und surften Ende September insgesamt 24,8 Millionen Teilnehmer im Netz der bisherigen Tochterfirma des niederländischen KPN-Konzerns, dem der Verkauf einen Gewinneinbruch, aber auch eine Steuerersparnis einbringt.

Insgesamt sorgten der harte Wettbewerb und die Regulierung aber dafür, dass sich die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresabschnitt um 7 Prozent auf 752 Millionen Euro und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um fast 30 Prozent auf 229 Millionen Euro verringerten. E-Plus-Chef Thorsten Dirks zeigte sich dennoch zufrieden: Die Strategie, als Angreifer in den Markt zu investieren, sei voll aufgegangen. "Der für das kommende Jahr geplante Zusammenschluss von E-Plus und Telefónica Deutschland ändert nichts an unserer Strategie". E-Plus werde im Interesse der Kunden den Wettbewerb zum Vorteil der Verbraucher vorantreiben.

Nachdem die Aktionäre der E-Plus-Mutter KPN die Übernahme durch Telefónica Deutschland Ende September freigegeben hatten, steht jetzt die Genehmigung durch die EU-Wettbewerbsbehörde aus. Nach Angaben aus Branchenkreisen wird die offizielle Anmeldung des Vorhabens in Brüssel nun Mitte November erwartet. Die Prüfung kann mehrere Monate dauern. Die Unternehmen rechnen bis Mitte 2014 mit einem positiven Bescheid.

Da sich auf dem deutschen Markt die Zahl der Wettbewerber durch die Fusion von vier auf drei reduziert, ist die Zustimmung aber keineswegs sicher. Nach Einschätzung von Experten müssen die Unternehmen bei einer Genehmigung zumindest mit einigen Auflagen rechnen. So ist unter anderem zu erwarten, dass Mobilfunklizenzen an die Bundesnetzagentur zurückgeben werden müssen. (vbr)