Zahl der E-Stehroller-Unfälle mit Personenschaden stark angestiegen

8260 Unfälle mit E-Stehrollern ereigneten sich im Jahr 2022, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Das sind wesentlich mehr als im Jahr davor.

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Ein umgekippter Roller in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

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Im deutschen Straßenverkehr hat die Polizei im vergangenen Jahr 8260 Unfälle mit E-Stehrollern erfasst, bei denen Menschen verletzt wurden. Das waren 67 Prozent mehr als im Jahr 2021, teilte das Statistische Bundesamt mit. Elf Menschen kamen bei solchen Unfällen 2022 ums Leben, im Jahr davor waren es fünf. 1234 Menschen wurden 2022 schwer verletzt, 7651 leicht. Mehr als 80 Prozent der Verunglückten waren selbst mit dem Roller unterwegs, darunter auch zehn der elf Todesopfer.

Von den 8260 Roller-Unfällen mit Personenschaden waren 2994 (36,2 Prozent) Alleinunfälle, es gab also keine weiteren Unfallbeteiligten. 5 der 10 Getöteten kamen bei Alleinunfällen ums Leben.

8497 Fälle von Fehlverhalten registrierte die Polizei bei den Unfällen von E-Stehrollerfahrern. Dabei erfasst die Polizei pro Fahrzeugführer bis zu drei gleichzeitige Fehlverhalten. In 18,6 Prozent der Fehlverhalten wurden Fahrbahn oder Gehwege falsch benutzt, 18 Prozent der verunglückten Roller-Fahrer waren alkoholisiert. Diesen Vorwurf trafen im selben Zeitraum verunglückte Radfahrer zu 8,2 Prozent, Fahrern von Mofas, S-Pedelecs und Kleinkrafträdern zu 7,8 Prozent. 7,2 Prozent der verunglückten Rollerfahrer waren zu schnell unterwegs.

40 Prozent der verunglückten E-Stehrollerfahrer war 2022 jünger als 25 Jahre, 3,3 Prozent gehörten zur Altersgruppe 65plus. Unter den Unfallopfern, die mit dem Fahrrad oder Pedelec unterwegs waren, betrug der Anteil in dieser Altersgruppe 20 Prozent. Gleichzeitig waren 24 Prozent der verunglückten Radler nicht älter als 25 Jahre.

65 Prozent der E-Stehroller-Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern. Bei Unfällen mit Pedelecs oder Fahrrädern ohne Hilfsmotor betrug der Anteil mit 28,8 beziehungsweise 44 Prozent. 41,4 Prozent der Roller-Unfälle mit Personenschaden spielten sich in Städten mit mindestens einer halben Million Einwohner ab. Bei Unfällen mit Pedelecs waren es 11,7 Prozent, bei Fahrrädern ohne Motor 25,9 Prozent. Nicht enthalten sind Unfälle, die durch unachtsam abgestellte E-Scooter verursacht werden.

E-Stehroller im öffentlichen Verkehr (76 Bilder)

Seit dem 15. Juni 2019 sind Elektro-Stehroller, auch E-Tretroller oder E-Scooter genannt, auf öffentlichen Straßen in Deutschland zugelassen. Schon wurden die ersten in deutschen Städten gesichtet.
(Bild: Lime)

Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 288.000 Unfälle mit Personenschaden, an 2,9 Prozent war ein E-Stehroller-Fahrer beteiligt. 2021 betrug dieser der Anteil 2,1 Prozent. Radfahrer waren an 97.000 Unfällen mit beteiligt, das waren 33,7 Prozent aller dieser Unfälle. 470 Radfahrer kamen dabei ums Leben, 15.925 wurden schwer, 81.269 leicht verletzt.

(anw)