Netzausrüster Ericsson streicht 8500 Stellen

Die Entlassungswelle rollt weiter: Netzwerkausrüster Ericsson will sich im Zuge eines Sparprogramms von acht Prozent seiner Belegschaft trennen.

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(Bild: Mats Wiklund/Shutterstock.com)

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Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson will weltweit 8500 Stellen streichen. Das geht aus einem internen Schreiben hervor, welches die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Die Zahl entspricht ungefähr 8 Prozent der derzeit noch 105.000 Beschäftigten. Die Kürzungen sind demnach Teil eines umfassenden Sparprogramms, das Chef Borje Ekholm dem Unternehmen im vergangenen Dezember verordnet hat. Umgerechnet etwas über 800 Millionen Euro sollen damit bis Ende dieses Jahres eingespart werden. Neben Personal will man auch die Kosten für Büroflächen und Berater reduzieren.

"Es ist unsere Pflicht, diese Kosten zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben", zitiert Reuters Ekholm aus dem Memo. "Unser größter Feind ist im Moment vielleicht die Selbstzufriedenheit." Ob die Entlassungen einen regionalen Schwerpunkt haben, ist nicht bekannt. Dem Bericht zufolge könnte es vor allem Standorte in den USA betreffen, während Wachstumsmärkte wie Indien weniger im Fokus seien.

Bereits Anfang der Woche wurde bekannt, dass Ericsson in Schweden 1400 Jobs streicht. Eine Sprecherin sagte dem Wall Street Journal, dass man die Verhandlungen mit den schwedischen Gewerkschaften abgeschlossen habe und den Jobabbau über ein freiwilliges Programm umsetze. Ericsson-CEO Ekholm musste zuletzt maue Quartalszahlen bekannt geben und sprach von einem unsicheren Start ins Jahr. Unter anderem macht Ericsson zu schaffen, dass die Telekommunikationsanbieter in den Märkten wie den USA wegen der wirtschaftlichen Lage zurückhaltend mit Aufträgen für 5G-Ausrüstung sind. Generell streichen derzeit praktisch alle großen Techfirmen Stellen, zuletzt etwa der Speicherhersteller Micron, der 7000 Jobs abbauen will.

(axk)