Freitag: Apple und Amazon mit Umsatzwachstum, russische IT-Ganoven ausgetauscht

Apple mit iPad-Comeback + Amazons Wachstumsschwächen + Gefangenenaustausch mit Russland + Juniper-Kauf genehmigt + Update für Chrome + Fahrgastrechte im Podcast

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Verschiedene Apple-Geräte; Freitag: Apple-Umsatz, Amazon-Gewinne, Russland-Austausch, HPE-Erlaubnis, Chrome-Lücke & Verbraucherschutz-Podcast

(Bild: Shahid Jamil / Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Apple hat seine Quartalszahlen vorgelegt. Der Konzern wächst vor allem durch Dienstleistungen. Das Geschäft mit iPhones geht aufgrund schwächelnder Verkäufe in China etwas zurück, doch das iPad feiert ein gelungenes Comeback. Die neuen Modelle dieses Jahres sorgen für ein kräftiges Umsatzplus in diesem Bereich. Praktisch gleichzeitig präsentiert auch Amazon sein aktuelles Finanzergebnis. Der weltgrößte Online-Händler steigert seine Verkaufszahlen und verdient mehr. Cloud-Business und Werbegeschäft wachsen weiter. Doch die Börse hatte mehr erwartet und ist enttäuscht. Auch der Ausblick ist schwächer als erhofft. Derweil tauschen Russland und der Westen Gefangene aus. Russland bekommt IT-Verbrecher, Spione und Geldwäscher zurück, sowie einen FSB-Auftragsmörder. Fünf Deutsche und vier Amerikaner dürfen nach Hause zurückkehren, darunter auch der amerikanische Journalist Evan Gershkovich – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Apple hat im zweiten Quartal 2024 (bis 29. Juni) die Erwartungen der Börsenanalysten übertreffen können und einen neuen Umsatzrekord aufgestellt: 85,8 Milliarden US-Dollar sind ein Zuwachs von 4,9 Prozent im Jahresabstand. Größter Wachstumsbringer waren Dienstleistungen, zudem setzten iPads nach längerer Zeit wieder einen Impuls. Allerdings ist der Umsatz aus dem Verkauf von iPhones im Jahresvergleich um nicht ganz ein Prozent zurückgegangen, was insbesondere dem weiterhin schwierigen China-Geschäft Apples geschuldet ist. Doch iPads sind die besondere Überraschung. Die im Mai präsentierten iPad Pro M4 und iPad Air M2 kommen bei der Kundschaft offensichtlich gut an, laut Apple-Zahlen: Das Comeback des iPad in Zeiten der China-Krise.

Ein Quartalsergebnis mit höheren Zahlen gibt es auch von Amazon, das seine Verkaufszahlen und Gewinne im zweiten Quartal dieses Jahres erneut weiter steigern konnte. International hat der weltgrößte Online-Händler seine Verluste in einen Betriebsgewinn gedreht. Auch das Cloud-Geschäft wächst weiter, doch geringer als die Konkurrenz in diesem Segment. Marktbeobachter hatten mehr erwartet, auch vom Ausblick auf das nächste Quartal, der moderat ausfällt. Die in diesem Jahr deutlich gestiegene Aktie Amazons bekommt einen Dämpfer, obwohl das Cloud-Business und das Werbegeschäft über den Erwartungen liegen: Amazon verdoppelt die Gewinne, entäuscht aber beim Wachstum und der Prognose.

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Russland und der Westen tauschen Inhaftierte aus. Es ist der größte solche Austausch seit dem Mauerfall vor 35 Jahren. Während die in Russland Inhaftierten mit einer Ausnahme wegen oppositioneller Aktivitäten oder Spionage-Urteilen hinter Gittern saßen, sind mehrere der eingetauschten Russen für Computerstraftaten verurteilt. Auch der "Tiergartenmörder" kommt frei. Dafür dürfen fünf Deutsche und vier Amerikaner nach Hause zurückkehren, sowie sieben bislang eingesperrte Russen ihr Land verlassen. Drei der in Russland Inhaftierten sind bereits über die Türkei ausgereist. Insgesamt tauscht Russland fünfzehn Inhaftierte aus, Weißrussland einen, nämlich den Deutschen Rico Krieger: Russische IT-Verbrecher kommen frei bei Gefangenenaustausch mit dem Westen.

Im Netzwerkmarkt darf eine weitere Größe und mögliche neue Nummer Eins entstehen, wenn es nach den EU-Wettbewerbsprüfern geht. Die EU-Kommission hat die geplante Übernahme von Juniper Networks – dem zweitgrößten Netzwerkausrüster der Welt – durch Hewlett Packard Enterprise (HPE) nach der Fusionskontrollverordnung genehmigt. Und zwar sogar ohne Auflagen, was bei Zusammenschlüssen solchen Kalibers ungewöhnlich ist. Die EU-Kommission sieht keine Hinweise auf potenzielle umfangreiche Einschränkungen des Wettbewerbs im hart umkämpften Geschäft mit Geräten wie Routern und Switches für Netzwerke: EU-Kommission erlaubt HPE, Juniper zu übernehmen.

Googles Webbrowser Chrome ist in einer gegen mögliche Attacken abgesicherten Version erschienen. Nutzer sollten sicherstellen, dass die aktuelle Ausgabe installiert ist. Aus einer aktuellen Warnmeldung geht hervor, dass die Entwickler unter anderem eine "kritische" Sicherheitslücke (CVE-2024-6990) geschlossen haben. Sie betrifft die Dawn-Komponente, die via WebGPU Berechnungen auf Grafikkarten erledigen kann. Wie Angreifer an der Schwachstelle ansetzen können und was das Ergebnis von erfolgreichen Attacken ist, geht aus der Warnmeldung nicht hervor. Bei einer kritischen Einstufung ist aber davon auszugehen, dass Angreifer eigene Befehle oder sogar Schadcode ausführen können: Kritische Sicherheitslücke bedroht Google Chrome.

Die Bahn ist derzeit nicht bekannt für Zuverlässigkeit. Wenn sie sich zusätzlich gegen Entschädigungen sperrt, ist die Begeisterung für die Schiene schnell dahin. Im Verbraucherschutz-Podcast klären wir, wie man Entschädigungsansprüche bei Zugverspätungen durchsetzt. Denn bei Verspätung oder Ausfall von Zügen haben Reisende nicht nur Anspruch auf eine Ausgleichszahlung für das Ticket, sondern gegebenenfalls auch für eine Taxifahrt oder eine Hotelübernachtung. Es gibt allerdings Spezialfälle wie Rail and Fly oder Fahrten mit dem Deutschlandticket. Außerdem schlagen wir einen kleinen Bogen zum Fliegen und den dortigen Fluggastrechten. Auch diese behandeln wir im c't-Podcast "Vorsicht, Kunde": Entschädigungsansprüche durchsetzen.

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