Fujitsu: Ein offener und anpassungsfähiger Mainframe-Dino stirbt nicht aus

Seite 2: Dinosaurier? Perfekt angepasst

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Der Mainframe gilt als Dinosaurier unter den IT-Plattformen – und die sind bekanntlich ausgestorben. Wie adaptiert sich denn der Mainframe an die Weiterentwicklung der IT-Welt?

Dieter Kasper: Ach, über diesen Dino-Vergleich kann ich immer nur schmunzeln. Ob wir Menschen, die ja noch nicht einmal eine Million Jahre existieren, es je auf die 170 Millionen Jahre der Dinosaurier bringen werden? Außerdem sind gerade Dinosaurier ein Paradebeispiel für außerordentliche Anpassungsfähigkeit, schließlich existieren sie in der Entwicklungslinie der Vögel ja weiter.

Genau diese enorme Anpassungsfähigkeit ist aus meiner Sicht auch der Schlüssel dafür, dass der Mainframe in der digitalen Welt ein wichtiger Baustein der IT sein wird. Die kontinuierliche Neugestaltung des Mainframes stellt das sicher und stärkt zugleich unmittelbar die Innovationsfähigkeit von Unternehmen und Behörden.

Mit welchen Innovationen konnten die Mainframes in jüngerer Vergangenheit aufwarten?

Dieter Kasper: Strategisch verfolgen IBM und Fujitsu bei der Innovation des Mainframes bekanntlich ja unterschiedliche Richtungen. Während IBM die Innovation seines in sich geschlossenen Systems vorantreibt, geht Fujitsu den Weg in Richtung Offenheit. Denn wir sind der Überzeugung, dass für eine immer heterogenere Welt Systeme das Beste sind, die entsprechende Standards integrieren. Deshalb bieten wir unseren Kunden mit unserer Server-Serie BS2000 SE eine Multi-Server-Plattform mit einheitlichem Managementkonzept, die ihnen erhebliche Verbesserungen der Gesamtkosten ermöglicht – und das bei größtmöglicher Flexibilität für Anwendungen und die Optimierung des IT-Betriebs.

Fibre Channel nativ im BS2000, die Integration von Standard x86_64 Linux-Systemen in unsere SE Infrastrukturen, auch für GPU-basierte Workloads geeignet oder flexible APIs zur Anbindung von Micro-, Web- und REST-basierten Services: Das sind nur einige Beispiele für Innovationen, die Kunden konkreten Mehrwert liefern. Gleiches gilt für die auf Mainframes weltweit einzigartige Möglichkeit zur Live-Migration zwischen /390-Servern, mit der Kunden sehr effizient und flexibel die Kontinuität ihrer Geschäftsprozesse sicherstellen können.

Ein weiterer Innovationspfad ist die Förderung der Cloud-basierten Geschäftsmodelle unserer Kunden. Mit verbrauchsabhängigen Preismodellen, BS2000 aus der Cloud – übrigens ein Angebot, das wir künftig konsequent ausbauen werden –, BS2000 as a Service oder auch Managed BS2000 bieten wir auch hier attraktive Optionen, die es Kunden einfacher machen, mit dem Tempo und Ausmaß der geschäftlichen Veränderungen Schritt zu halten.

Was waren denn die wichtigsten Neuerungen der BS2000-Welt in den letzten zwei Jahren?

Florian Holl: Mit BS2000 OS DX, wobei „DX“ für Digital Transformation steht, bieten wir eine auf die geschäftliche Dynamik abgestimmte, agile Softwareentwicklung und -bereitstellung, bei der wir Fehlerkorrekturen und neue Softwarefunktionen schnell, transparent und effizient als Service-Packs veröffentlichen.

Dieser neue Ansatz gewährleistet hohe Effizienz beim langfristigen Support und bei der Sicherstellung der Kompatibilität. Zudem wollen wir die Cloud-basierten Geschäftsmodelle unserer Kunden künftig noch stärker unterstützen. Die Cloud-Schulungsplattform BS2000 EduCloud und BS2000-Demos aus der Cloud sind die ersten Bausteine eines künftig noch größeren Portfolios, das auch Dev, Test, QA oder sogar die Produktion mit abdecken könnte.

Um die Innovationsfähigkeit unserer Kunden zu stärken, haben wir uns darüber hinaus organisatorisch noch besser an den Anforderungen ausgerichtet. Dazu gehört unter anderem die Förderung und Realisierung digitaler Transformationsprojekte. Unser Co-Creation-Projects-Team entwickelt dafür im Rahmen der Enterprise Plattform Services gemeinsam mit Kunden individuelle Ansätze und Lösungen.

Ein anderer Schwerpunkt sind Modernisierungsprojekte. Mit unserem Application-Services-Team begleiten wir das Modernisieren, Migrieren und Entwickeln von Anwendungen ganzheitlich, wobei unsere erprobten Prozesse und Fujitsu-eigenen Tools sowohl die Kosten als auch die Risiken solcher Projekte minimieren.