Fujitsu: Ein offener und anpassungsfähiger Mainframe-Dino stirbt nicht aus

Seite 3: Offen für neue Anwendungen

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Anwendungsmodernisierung ist das Gebot der Stunde, damit der Mainframe auch in die Welten von IoT/Edge Computing, KI und Blockchain passt. Wie kann das gelingen?

Dieter Kasper: Gerade hier sind APIs der Schlüssel. Mit unserer Strategie einer Multi-Server-Plattform gehen wir ja schon seit Jahren genau in diese Richtung. Deshalb sind wir heute auch in der Lage, Kunden für jede Anwendung die passende Plattform zu bieten.

Florian Holl: Die Application-Units unserer SE-Infrastruktur spielen hier die entscheidende Rolle. Auf ihnen stehen schon heute die führenden Standard-Frameworks für AI und Blockchain zur Verfügung, sodass Kunden ihre Szenarien mit wenigen oder gänzlich ohne Änderungen an bestehenden Anwendungen umzusetzen können.

Stichwort RZ-Automation: Welche Trends beobachten Sie hier? Es geht doch längst um viel mehr als die Abwicklung von Batch-Jobs auf dem Mainframe…

Dieter Kasper: Und ob! Rechenzentren entwickeln sich zu den Schaltzentralen der digitalen Welt – und wir als Gesellschaft werden immer abhängiger von ihnen. Gleichzeitig wächst der Druck auf sie, die größer werdende Komplexität und Leistungsdichte mit hoher Effizienz zu managen.

Dafür braucht es allerdings ganzheitliche Lösungen – und die sind auch im RZ-Betrieb in Zukunft zunehmend digital. Daher bieten wir für das Management und die Automatisierung großer Rechenzentren langjährige Expertise und eine umfassende Lösungssuite. Diese beinhaltet DCIM-, ITOM- und AIOps-Lösungen, wie beispielsweise die Modellierung eines digitalen Zwillings für ein RZ, Prozesse für automatisiertes Notfallmanagement oder das „Self Driving Data Center“, das künstliche Intelligenz mit Automatisierung kombiniert.

Stichwort Sicherheit: Wie kann diese Integration gelingen, ohne die Stärken Zuverlässigkeit und Sicherheit des Mainframes zu beeinträchtigen?

Florian Holl: Das ist beim Mainframe per se gewährleistet, denn Sicherheit ist ja so etwas wie die Kernkompetenz des Mainframes. Umgesetzt wird sie beispielsweise durch Netzwerk-Virtualisierung und -Isolierung, mit physikalischer Sicherheit durch integrierte Komponenten sowie in Form von logischer Sicherheit durch Zugangskontrolle und Zugangsverwaltung. Dieses ganzheitliche Sicherheitskonzept greift auch bei der Bereitstellung von APIs.

Welche Rolle spielen moderne Verfahren und Tools der Software-Entwicklung auf dem Mainframe, beispielsweise DevOps oder Open Source?

Florian Holl: Diese Themen werden für Kunden in der Tat seit einiger Zeit wichtiger und es besteht zunehmend Beratungsbedarf. Wir nutzen schon seit Jahren Open Source – und auf BS2000-Systemen stehen Entwicklern die passenden Tools auch zur Verfügung. Allen voran vereint die integrierte Entwicklungsumgebung BS2IDE die wichtigsten Tools des Software-Entwicklungsprozesses in einer Oberfläche, unterstützt damit Entwickler im gesamten Software-Entwicklungszyklus und steigert so die Produktivität in der BS2000-Softwareentwicklung und -wartung.