Gewinneinbruch bei Sony

Ein starker Yen und Probleme mit der Elektroniksparte ließen Sonys Nettogewinn im vergangenen Quartal stark schrumpfen.

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Der japanische Elektronikkonzern Sony hat im vergangenen Quartal 1,979 Billionen Yen (11,7 Milliarden Euro) umgesetzt und damit 0,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Nettogewinn brach um 47,4 Prozent auf 35 Milliarden Yen (207 Millionen Euro) ein. Als Gründe für den Gewinnrückgang gibt Sony in seiner Mitteilung (PDF-Datei) den starken Yen und Probleme in der Elektroniksparte an, die unter einem verschärften Preisdruck steht.

Als Folge des Ergebnisses hebt Sony zwar seine Umsatzerwartung für das Gesamtjahr an, senkt aber die Gewinnprognose. Der Umsatz werde voraussichtlich 9,2 Billionen Yen betragen, das sind 2 Prozent mehr als im Mai vorausgesagt. Die Gewinnprognose senkt Sony hingegen um 17 Prozent auf 240 Milliarden Yen.

Der Umsatz der Elektroniksparte, die unter anderem das Joint Venture Sony Ericsson, die Digitalkamera- und die TV-Produktion umfasst, legte um 0,7 Prozent auf 1,439 Billionen Yen zu, der operative Gewinn schrumpfte um 57 Prozent auf 103,5 Milliarden Yen. Sony Ericsson, an dem Sony zu 50 Prozent beteiligt ist, setzte mit 2,8 Milliarden Euro 9 Prozent weniger um als vor einem Jahr. Der Nettogewinn schmolz von 220 Millionen auf 6 Millionen Euro.

Der Umsatz der Spielesparte wuchs um knapp 17 Prozent auf 229,6 Milliarden Yen. Der operative Gewinn betrug 5,4 Milliarden Yen gegenüber einem Verlust von 29,2 Milliarden im Vergleichsquartal des Vorjahres. 1,56 Millionen Playstation 3 hat der Konzern in den drei Monaten bis Ende Juni verkauft, das sind 860.000 mehr als in dem Quartal vor einem Jahr. Auch die PSP verkaufte sich gut, nämlich 3,72 Millionen Mal. Das ist eine Steigerung um 1,59 Millionen.

Die Filmsparte litt darunter, dass sie im Vergleich zu 2007 keinen solchen Erfolg wie Spider-Man 3 in die Kinos gebracht hat. So ging der Umsatz um 31 Prozent auf 159,6 Milliarden Yen zurück. Unterm Strich steht in dieser Sparte ein operativer Verlust von 8,3 Milliarden Yen. Am meisten zum Umsatz beigetragen hat die Produktion You Don’t Mess with the Zohan.

Das Gemeinschaftsunternehmen Sony BMG setzte 820 Millionen US-Dollar (522 Millionen Euro) um und damit 6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Während das Unternehmen seinerzeit noch 21 Millionen US-Dollar in schwarzen Zahlen schrieb, steht nun unterm Strich ein Nettoverlust von 49 Millionen US-Dollar. Das Ergebnis hätten schwierige Marktbedingungen und Restrukturierungskosten beeinflusst, schreibt Sony. Zudem habe der Verkauf von digitalen Musikstücken den Rückgang bei physischen Tonträgern nicht ausgleichen können. Meistverkaufte Sony-BMG-Alben waren "Here I Stand" von Usher, "Spirit" von Leona Lewis sowie Neil Diamonds "Home Before Dark". Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Nikkei strebt Sony die volle Kontrolle über Sony BMG an. (anw)