Google tritt auf die Kostenbremse

Ruth Porat, seit Ende Mai Googles Finanzchefin, schaut nach, wo in dem Unternehmen eingespart werden kann.

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Google Auto

Google ist zwar experimentierfreudig, wie zum Beispiel mit selbstfahrenden Autos, doch werfen solche Geschäftsbereiche für den Geschmack mancher Investoren zu wenig ab.

(Bild: Google)

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Am morgigen Donnerstag gibt Google die Zahlen für das vergangene Quartal bekannt. Die Börsianer dürfen gespannt sein, denn schon im April, als Googles Umsatzzahlen für das erste Quartal bekannt wurden, hatte der Internetkonzern sie das sechste Mal in Folge enttäuscht. Laut einem Bericht des Wall Street Journal werde Google im Zuge des Quartalsberichts Änderungen in seiner Kostenstruktur bekannt geben.

Zudem habe der Konzern bereits begonnen, an seinen Ausgaben zu arbeiten. So seien im ersten Quartal 1819 Mitarbeiter neu eingestellt worden, so wenige wie seit dem ersten Quartal 2013 nicht mehr.

Ruth Porat, seit Ende Mai Googles Finanzchefin, sei persönlich daran beteiligt, Kosten, Abrechnungen und den Umsatz zu überprüfen. Es gehe darum, das komplexe Unternehmen effizienter zu machen.

Googles Abteilungen dürften nun nicht mehr selbstständig über Neueinstellungen entscheiden, darüber wache nun das übergeordnete Management, heißt es in dem Zeitungsbericht. So werde beispielsweise beim sozialen Netzwerk Google+ die Bremse angezogen, während die Smart-Home-Abteilung Nest stärker bedacht wurde.

Google sei weit davon entfernt, Mitarbeiter zu entlassen. Allerdings war das Unternehmen bisher auf Wachstum und aufs Experimentieren programmiert – und trete nun auf die Bremse. Das Unternehmen ist zwar auf neue Gebiete vorgestoßen wie autonome Autos, Internetzugänge für entlegene Gebiete oder die Datenbrille Google Glass, doch ergeben sich aus diesen Projekten nur geringe bis keine Erträge. Das Unternehmen lebt immer noch hauptsächlich von der Online-Werbung. Im Übergang zu einem zunehmend mobiler genutzten Internet stößt Google auf harte Konkurrenz – insbesondere Facebook. (anw)