Enkeltrick: Bundesnetzagentur schaltet tausende Rufnummern ab

Betrüger denken sich immer wieder neue Maschen aus, der alte Enkeltrick ist aber anscheinend nicht totzukriegen.

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Ein schwarzer Fernsprechapparat mit Wählscheibe, daneben steht ein schwarzes Schnurlostelefon in einer Ladeschale

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2023 bisher 7799 Rufnummern wegen Missbrauchs abgeschaltet. Allein 5898 betrafen Fälle des Enkeltricks, dabei nehmen die Betrüger per SMS oder Messenger Kontakt auf. Aktuell laut der Behörde auffallend häufig, sie beginnen oft mit "Hallo Papa oder Mama, das ist meine neue Nummer".

Unter dem Begriff "Enkeltrick" fasst die Behörde Fälle zusammen, in denen insbesondere ältere Menschen von angeblichen Verwandten, meistens Enkelkinder und Kinder, oder guten Bekannten kontaktiert werden. Er oder sie schildert eine akute Notsituation, die nur durch eine sofortige Geldüberweisung aufgelöst werden kann. Die Kontaktierten sind planmäßig erschrocken und bereit, alles zu tun, was den vermeintlichen Verwandten aus seiner misslichen Lage befreit.

"Auch nach 20 Jahren hat die Bekämpfung von Rufnummernmissbrauch nichts von ihrer Bedeutung verloren. Immer wieder tauchen neue Szenarien auf und wir gehen konsequent dagegen vor", sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. In der Vergangenheit wurden beispielsweise Anrufe von Europol vorgetäuscht oder mit einem vermeintlichen Gewinnspiel gelockt.

Wer eine SMS oder Message bekommt, mit der Aufforderung, Geld zu überweisen oder persönliche Daten einzugeben, sollte sie ignorieren. Falls sich eine "Enkelin", ein "Enkel" oder ein "Kind" mit einer unbekannten Nummer meldet, sollten sie persönlich unter den bisher bekannten Rufnummern kontaktiert werden, rät die Bundesnetzagentur. Die abgeschalteten Rufnummern führt die Behörde in einer öffentlichen Liste auf.

(anw)