IBM will Wechsel eines ehemaligen Topmanagers zu Apple verhindern

Mark Papermaster soll mit seinem Wechsel zu Apple gegen Wettbewerbs- und Verschwiegenheitsklauseln im Vertrag mit seinem ehemaligen Arbeitgeber verstoßen.

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Der US-amerikanische IT-Konzern IBM hat seinen ehemaligen Topmanager Mark Papermaster beim Bundesbezirksgericht in Manhattan verklagt, weil er mit seinem Wechsel zu Apple gegen Wettbewerbs- und Verschwiegenheitsklauseln im Arbeitsvertrag verstoßen haben soll. Die New York Times berichtet, IBM berufe sich auf ein "Noncompete Agreement", laut dem Papermaster ein Jahr nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses keinen Job bei einem mit IBM konkurrierenden Unternehmen annehmen dürfe. Papermaster habe zu den 300 ranghöchsten IBM-Managern gehört und daher Zugang zu vielen Firmengeheimnissen gehabt.

Bis zu seinem Ausscheiden bei IBM war Papermaster dort Vice Presdient der für die Blade-Entwicklung zuständigen Einheit und habe eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Power-Prozessors eingenommen, heißt es weiter in dem Bericht. Apple ist ebenso wie IBM im Servergeschäft tätig, wenn auch in weit geringerem Umfang. Das Unternehmen könnte aber auch an Papermasters Fachwissen in der Prozessorentwicklung interessiert sein. Apple hatte im April PA Semi übernommen, eine kleine Firma, die Mikroprozessoren auf Basis des Power-Designs entwickelt und deren stromsparende Entwicklung für das iPhone und iPod geeignet sein könnten, wie Forbes im April berichtet hatte.

Einen ähnlichen Rechtsstreit hatten vor drei Jahren Microsoft und Google ausgefochten, als Kai-Fu Lee, ausgewiesener Experte für Suchtechnik und Sprachtechnologie, zum Suchmaschinenprimus wechseln wollte. Nach einer über sechs Monate dauernden Auseinandersetzung einigten sich die beiden Unternehmen außergerichtlich. Heute ist der ehemalige Microsoft-Manager für Google in China zuständig, er soll dort eine starke Position aufbauen. (anw)