IDC: Android befeuert den Smartphone-Boom

Der Smartphone-Boom hält an. Besonders profitieren chinesische Android-Hersteller, die sich hinter dem etablierten Spitzen-Duo um die Plätze rangeln. Alte Bekannte sind zumindest wieder in Sichtweite.

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Handyhersteller haben im dritten Quartal 2013 noch einmal deutlich mehr Smartphones verkauft als im vergangenen Jahr. Zugleich wuchs das Gesamtvolumen der global ausgelieferten Mobiltelefone nur noch mäßig. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Mobilfunkmarkts hervor, die das englische Marktforschungsinstitut IDC am Dienstag veröffentlicht hat.

"Das dritte Quartal lag deutlich über dem Vorquartal, das auch schon mit Rekordzahlen aufwarten konnte", sagte IDC-Analyst Ryan Reith. Insgesamt konnten die Hersteller über 258 Millionen Smartphones ausliefern, ein gutes Drittel mehr als im Vorjahresquartal. Sinkende Gerätepreise hätten neue Android-Hersteller begünstigt, was sich auch im steigenden Marktanteil der "Anderen" ausdrückt. China ist demnach der derzeit am schnellsten wachsende Markt für Smartphones. "Wir rechnen damit, dass dieser Trend anhält", sagte Reith.

Die genannten "anderen" Hersteller stehen inzwischen für über 106 Millionen ausgelieferte Geräte, was 41 Prozent des Weltmarkts entspricht. Darunter finden sich alte Bekannte wie Nokia, die am Dienstag ebenfalls Zahlen auf den Tisch gelegt haben: 8,8 Millionen Lumias weist der Ex-Marktführer aus, für einen Platz in den Top 5 der IDC reicht das nicht mehr. Auch ZTE und HTC mussten ihre Plätze dort oben räumen. Doch bleiben sie in Sichtweite.

Spitzenreiter bei den Smartphones bleibt Samsung. Die Südkoreaner konnten ihren Marktanteil mit einem Absatzplus von 40 Prozent auf 81 Millionen Smartphones behaupten. Verfolger Apple hat mit 25 Prozent weniger stark zugelegt und trotz 33,8 Millionen verkaufter iPhones ein bisschen Marktanteil eingebüßt. Hinter den Spitzen wird es eng: Die chinesischen Hersteller Huawei, Lenovo und der südkoreanische LG-Konzern konnten jeweils deutlich zulegen und gut 12 Millionen Smartphones verkaufen.

Globaler Smartphonemarkt nach IDC
Hersteller 3. Quartal 2013 3. Quartal 2012 Absatz +/-
Geräteabsatz Marktanteil Geräteabsatz Marktanteil
Samsung 81,2 Mio. 31,4 % 57,8 Mio. 31,0 % +40,5 %
Apple 33,8 Mio. 13,1 % 26,9 Mio. 14,4 % +25,7 %
Huawei 12,5 Mio. 4,8 % 7,1 Mio. 3,8 % +76,5 %
Lenovo 12,3 Mio. 4,7 % 6,9 Mio. 3,7 % +77,6 %
LG 12,0 Mio. 4,6 % 7,0 Mio. 3,8 % +71,4 %
Andere 106,6 Mio. 41,3 % 80,5 Mio. 43,2 % +32,4 %
Gesamt 258,4 Mio. 186,2 Mio. +38,8 %
IDC Worldwide Mobile Phone Tracker, Oktober 2013

In Lauerstellung: Die chinesischen Hersteller ZTE und Coolpad. "Das ist ein enges Rennen", kommentierte IDC-Analyst Ramon Llamas. "Alle diese Unternehmen können im nächsten wieder die Positionen tauschen." Sie profitieren von der Möglichkeit, preiswerte Smartphone mit Android zu produzieren. Allerdings bedeuten mehr Hersteller auch mehr Fragmentierung des ohnehin schon unübersichtlichen Androiden-Zoos.

Globaler Handymarkt (inkl. Smartphones) nach IDC
Hersteller 3. Quartal 2013 3. Quartal 2012 Absatz +/-
Geräteabsatz Marktanteil Geräteabsatz Marktanteil
Samsung 115,4 Mio. 24,7 % 103,8 Mio. 23,4 % +11,2 %
Nokia 64,6 Mio. 13,8 % 82,9 Mio. 18,7 % -22,1 %
Apple 33,8 Mio. 7,2 % 26,9 Mio. 6,1 % +25,7 %
LG 16,8 Mio. 3,6 % 14,4 Mio. 3,3 % +16,7 %
Huawei 14,6 Mio. 3,1 % 11,2 Mio. 2,5 % +30,4 %
Andere 222,7 Mio. 47,6 % 203,5 Mio. 46,0 % +9,4 %
Gesamt 467,9 Mio. 442,7 Mio. +5,7 %
IDC Worldwide Mobile Phone Tracker, Oktober 2013

Der Gesamtmarkt für Mobiltelefone wuchs im Vergleich zum Vorjahresabschnitt noch um fast 6 Prozent auf knapp 468 Millionen Handys. Auch hier führt Samsung die Herstellerriege mit 115 Millionen ausgelieferten Geräten an, was etwa einem Viertel des Gesamtmarkts entspricht. Nokia büßt mit immerhin noch knapp 65 Millionen Stück weiter Marktanteile ein. Auf dem dritten Platz folgt als erster reiner Smartphone-Hersteller schon Apple, das mit dem iPhone auf 7 Prozent des Gesamtmarktes kommt. (vbr)